Einleitung
Der Herr spricht in diesem Kapitel als der Sohn mit dem Vater. Der Heilige Geist wird hier nicht erwähnt (das hatte der Herr besonders in Kapitel 16 getan). „Der Vater ist verherrlicht auf der Erde durch den Sohn, der Sohn ist verherrlicht bei dem Vater in der Höhe“ (JND). – Es ist nicht das hohepriesterliche Gebet des Herrn, sondern seine Tätigkeit als Sachwalter.
So wie der Herr nicht aufhörte, Gott zu sein, nachdem er Mensch geworden war, so hat Er auch nicht aufgehört Mensch zu sein, nachdem Er zum Himmel zurückgekehrt ist.
Die Jünger haben zugehört (V. 13) – also auch Johannes.
In Kapitel 13 hatte der Herr den Jüngern die Füße gewaschen und damit ein Beispiel gegeben, was Er in der Herrlichkeit für sie tun würde. In Kapitel 17 verwendet Er sich ebenfalls für seine Jünger, indem Er für sie betet. In den Kapiteln 14–16 spricht Er hauptsächlich darüber, was der Geist Gottes für sie tun würde.
Der Herr spricht in diesem Kapitel von vier Dingen, die Er erfüllt hatte:
Ich habe dich verherrlicht auf der Erde
Ich habe das Werk vollbracht
Ich habe deinen Namen offenbart
Die Worte ... habe ich ihnen gegeben.
Einteilungen
Der Vater verherrlicht im Sohn (V. 1–5)
Christus verherrlicht in den Heiligen (V. 6–21)
Die Heiligen mit Christus verherrlicht (V. 22–26)
Vers 1
Dies redete Jesus und erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche: Hier spricht der Sohn zum Vater. Seine Augen waren immer auf Gott gerichtet (vgl. Ps 123,2). Es waren Augen wie Tauben an Wasserbächen, badend in Milch (Hld 5,12). – Er erhob seine Augen, als Er für das Brot zur Speisung der vielen Menschen dankte, als Er den Stummen sprechen machte; und dann am Grab des Lazarus.
Zum Himmel: Dort war sein Vater, von dort war Er ausgegangen, dorthin würde Er bald zurückkehren.
Die Stunde: Seine Stunde ist gekommen (vgl. 13,1). Jetzt bringt Er das Werk zum Abschluss: die Krönung seines Dienstes und seiner Hingabe – Tod, Auferweckung und Rückkehr zum Vater. Das ist seine Verherrlichung als Mensch. Er stellt sich bereits hinter das vollbrachte Werk (vgl. 13,3; 14,2.23; 16,7.10.16.28; 17,4).
Verherrliche deinen Sohn: Der Herr bittet um seine Verherrlichung, damit Er aus der Stellung der Verherrlichung den Vater verherrlichen möge. Das bedeutet hier, dass Er denen, die der Vater Ihm gegeben hat und noch geben wird, ewiges Leben gibt. In Psalm 22,21 („rette mich aus dem Rachen des Löwen! – Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel“) finden wir die Verherrlichung des Sohnes, in Psalm 22,22 die des Vaters: „Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben.“
Die Verherrlichung geschieht durch die Auferstehung und die
Aufforderung Gottes an Ihn, dass Er sich zur seiner Rechten setzen möge
(Ps 110,1; vgl. Ps 21,4; 16,10-11; Apg 1,11; siehe weiterhin
Sinngemäß müsste man Vers 1 und 2 eigentlich so lesen: „damit dein Sohn dich verherrliche, indem er allen, die du ihm gegeben, ewiges Leben gebe, wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch.“ Alles Fleisch hebt den Unterschied zwischen Juden und Heiden auf.
Damit dein Sohn dich verherrliche: Siehe die Verse 4 und 5. Der Herr hat den Vater auf dem Kreuz verherrlicht (13,31), Er verherrlicht auch jetzt den Vater, indem Er das ewige Leben gibt; Er tut das jeden Tag.