Einteilung
Verse | Inhalt |
1,1–4 | Überschrift: Klage des Propheten über die trübseligen Zustände seiner Zeit über die Verderbtheit seines Volkes |
1,5–11 | Ankündigung des bevorstehenden Strafgerichts; Schilderung des heranziehenden furchtbaren Feindes |
1,12–17 | Vorwurfsvolle Frage des Propheten an Gott, warum er ein so furchtbares Tun des Feindes zulässt |
2,1–4 | Habakuk erwartet die Antwort Gottes auf seine Beschwerde und erhält sie auch |
2,5–20 | Die eigentliche Offenbarung Gottes gegen den wilden Eroberer in fünf Wehrufen |
3,1–19 | Der Widerhall der Offenbarung Gottes in der Seele des Propheten
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Einteilung Benedikt Peters
Verse | Inhalt |
1,2–4 | Habakuks erste Frage |
1,5–11 | Gottes Antwort auf diese Frage |
1,12–2,1 | Gottes Antwort weckt bei Habakuk eine zweite Frage |
2,2–29 | Gott antwortet auf Habakuks zweite Frage |
3,1–19 | Im Gebet antwortet Habakuk auf die letzte Antwort Gottes in Kapitel 2 |
Könige von Juda während der letzten hundert Jahre vor der Wegführung
Jahre | König | Regierungszeit |
697–642 | Manasse | 55 Jahre |
642–640 | Amon | 2 Jahre |
640–609 | Josia | 31 Jahre |
609 | Joahas | 3 Monate |
609–598 | Jojakim (Eljakim) | 11 Jahre |
598–597 | Jojakin (Jekonja) | 100 Tage |
597–586 | Zedekia | 11 Jahre |
586 | Endgültige Eroberung Jerusalems | |
627–586 | Wirken des Propheten Jeremia |
Einleitung – Hauptpunkte
Das Buch beginnt nicht mit einer Botschaft, sondern mit einem Gebet.
Das Buch ist ein Dialog zwischen dem Propheten und Gott (BP).
Die große Frage ist: Warum lässt Gott die Gottlosen gewähren und schließlich sogar über den Gerechten triumphieren?
Habakuk betet zweimal zu Gott und erhält zweimal eine Antwort. Das Buch endet mit Anbetung (Kap. 3).
Wir folgen Habakuk von der Verzweiflung bis zu großem Frohlocken (1,2; 3,19).
„Als Sünder müssen wir auf dem Grundsatz des Glaubens zu Gott kommen, und als Gläubige müssen wir auf demselben Grundsatz bis zum Ende verharren“ (J. G. Bellett)
Das Verderben des Volkes und der Feind sind nicht das Hauptthema dieses kleinen Buches, sondern das Empfinden des Propheten als Repräsentant der Treuen unter den Juden.
Das Böse bringt den Propheten in tiefe innere Not, in ein Gespräch mit Gott, in ein Gebet. Er erfährt den Trost Gottes und schöpft Hoffnung.
Habakuk zitiert andere Bibelschreiber.
Habakuk war nicht frei von Klagen, sein Geist war durch Sorgen niedergeschlagen, doch er war nicht ohne Hoffnung – „niedergeworfen, aber nicht umkommend“ (2Kor 4,9). Wir finden bei ihm nicht Sünde, sondern die Schwachheit irdischer Gefäße, in die die Gnade ausgegossen werden konnte.
Es ist möglich, dass Habakuk bereits unter Manasse (697–642) weissagte. Manche Ausleger zählen ihn zu den Propheten, die in 2. Könige 21,10-16 und 2. Chronika 33,10 erwähnt werden. Das war zur Zeit Manasses.
Andere sehen sein Wirken in den Jahren 609‒605, als kurz nach dem Tod Josias. Vielleicht ist das doch wahrscheinlicher.
Zur Zeit Habakuks gab es eigentlich kein Südreich mehr. Die umliegenden Städte waren durch die Assyrer erobert. Es gab nur noch einen Stadtstaat, bestehend aus der Stadt Jerusalem.
Zusammenfassung des Propheten Habakuk
Habakuks Wirken vor der babylonischen Gefangenschaft (608–605)
Nur Gebete – keine Ansprache an das Volk
Name: umarmt, Umarmung oder Umarmter, Tröster (Gemeinschaft mit dem Herrn)
Vom Herrn geliebt, liebt der Prophet den Herrn (1Joh 4,19); vom Herrn ergriffen, hält er am Herrn fest (Phil 3,12) (BP)
Erstes Gebet Habakuks zum Herrn: Gewalttat unter dem Volk (1,1–4)
Gewalttat, Abfall und das daraus hervorkommende Unheil (der Jammer) – vgl. Manasse (697–642) in 1Kön 21,16; 24,4
Verwüstung
Streit und Hader unter dem Volk Gottes
Das Gesetz missachtet – die Rechtsprechung verdreht
Gottes Antwort: Er wird die Chaldäer erwecken (1,5–11).
Alle historischen Berichte und Inschriften aus jener Zeit bestätigen, dass die Babylonier ... [auf grausame Weise] Krieg führten. Wie die ihnen eng verwandten Assyrer pfählten sie besiegte Krieger, häuteten andere, stachen Feinden die Augen aus, häuften ihre abgeschlagenen Köpfe zu Bergen auf, verbrannten Städte und verschleppten die Bewohner. Ihr ausgesuchter Zynismus zeigt sich besonders deutlich daran, wie sie König Zedekia behandelten: Ihm sollten die Augen ausgestochen werden; aber zuerst musste er zuschauen, wie sie ihm vor seinen Augen die eigenen Söhne abschlachteten; nachdem er das gesehen hatte, blendeten sie ihn (2Kön 25,7) (BP).
Zweites Gebet Habakuks zum Herrn – Habakuks Antwort: Wie kann Gott die bösen Chaldäer benutzen? (1,12–17)
Habakuk wartet auf Antwort (2,1)
Gottes Antwort: (a) aufschreiben, (b) es dauert bis zum Ende, (c) lügt nicht, (d) kommen wird es – Heb 10,37
„Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben“ (Röm 1,16-17; Gal 3,11; Heb 10,38) – Was ist Glaube? Hebräer 11,1-2
Fünffaches Wehe über den Chaldäer:
Raubgier und Plünderung (V. 6-8)
Sucht, die Dynastie durch Gewalt und List zu festigen (V. 9–11)
Frevelhaftes Bauen (V. 12–14)
Grausame Misshandlung unterjochter Völker (V. 15–17)
Götzendienst (V. 18.19)
Gott bleibt von allem Bösen unbeeindruckt und verfolgt seine Ziele (2,20)
Habakuk dichtet einen Psalm (3,1–19)
Überschrift (V. 1)
Bitte um Barmherzigkeit bei der Ausübung des Zorns (V. 2)
Gott hat sich im Gesetz als der Heilige und Gerechte offenbart (V. 3.4)
Gott verhängt in seiner Gerechtigkeit Unglück über die Völker (V. 5–7)
Gott zieht aus zum Gericht über die Nationen (V. 8–12)
Gott zieht aus zum Heil seines Volkes (V. 13–15)
Frucht und Triumph des Glaubens Habakuks (V. 16–19)
Kapitel 1
Einleitung
Habakuk beklagt das Böse unter dem Volk Gottes. Darauf zeigt Gott ihm, dass Er im Begriff steht, das Böse zu richten: durch die Chaldäer (Babylonier). Damit ist Habakuk nicht einverstanden, denn er weiß, dass die Chaldäer entsetzlich böse sind.
Einteilung
Klage des Propheten über die Zustände und die Verderbtheit seines Volkes (V. 1–4)
Ankündigung des bevorstehenden Strafgerichts: Die Babylonier ziehen heran (V. 5–11)
Vorwurfsvolle Frage Habakuks an Gott, warum Er das furchtbares Tun des Feindes zulässt (V. 12–17)
Vers 1
Der Ausspruch, den Habakuk, der Prophet, geschaut hat: Ausspruch ist zugleich „Last“ = schwere Gerichtsankündigungen. Die Aussprüche, die die Propheten verkündigen, legten sich ihnen als eine schwere Last, als eine Bürde auf die Seele.
Habakuk: w. umarmt; Umarmung oder Umarmter, Geherzter. Daher auch „Tröster“ oder „getröstet werden“.
Vom Herrn geliebt, liebt der Prophet den Herrn (1Joh 4,19); vom Herrn ergriffen, hält er am Herrn fest (Phil 3,12)“ (BP).
Kapitel 3,19 weist wohl daraufhin, dass er an der Pflege der Tempelmusik beteiligt war, von daher aus dem Stamm Levi abstammend (?).
Geschaut: Er späte aus nach Gott, um zu sehen, was Er ihm antworten würde.