Behandelter Abschnitt Jes 66,1-2
Einleitung
Die Antwort des Herrn auf das Gebet des treuen Überrestes aus den beiden Stämmen, das wir in Kapitel 63,7–64,12 finden, wird in diesem Kapitel weiter fortgesetzt.
In den Versen 1–6 spricht der Prophet jedoch nicht mehr über die herrlichen Gegebenheiten des Friedensreiches, sondern über den Zustand der großen Masse der ungläubigen und abgefallenen Juden, die dann nach Israel zurückgekehrt sein werden.
In den Versen 7–14 wird die Annahme der Nation, des neuen Israel, beschrieben. Diese Nation ist aus dem treuen Überrest der beiden Stämme gebildet worden, wozu später auch der Überrest aus den zehn Stämmen hinzukommt.
In den Versen 15–18a kommt der Prophet noch einmal zurück auf das Gericht des Herrn bei seiner Erscheinung,
während wir in den Versen 18b–24 einen Hinweis darauf finden, dass alle Völker die Herrlichkeit des Herrn, seine Macht und Stärke sehen werden.
Zwölfmal ist in diesem Kapitel die Rede davon, dass der Herr spricht.
Diverse Punkte
Es mag sein, dass auch dieses Kapitel eine Bedeutung für die Befreiung aus Babylon hatte, doch die Hauptbedeutung geht zweifellos hin auf die Zeit des Endes.
Es geht wieder um den Gegensatz zwischen den Gerechten und den Gottlosen, die hier vor allem dem Antichrist folgen.
Es gibt Menschen, die den Götzen opfern, es gibt auch Menschen die Gott ohne Echtheit opfern, die nur rituell und traditionell Gott dienen.
Einteilung
Der ungläubige Teil des Volkes Israel (V. 1‒6)
Die neue Nation bekommt Frieden wie ein Strom (V. 7–14)
Das Gericht des Herrn bei der Erscheinung des Messias (V. 15–17)
Alle Völker werden die Herrlichkeit des Herrn sehen (V. 18‒24)
Verse 1.2
So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Wo ist das Haus, das ihr mir bauen könntet, und wo der Ort zu meiner Ruhestätte? 2 Hat doch meine Hand dies alles gemacht, und dies alles ist geworden, spricht der Herr. Aber auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort: Der Herr spricht hier über den Tempel, den Israel nach der Entrückung errichten wird. In diesen Tempel wird sich der Antichrist setzen. Der Tempel hat nicht sein Wohlgefallen.
Menschen, die mit einem äußeren Glauben Gott nahen, sollten besser zu Hause bleiben (vgl. Jer 7,4). Der Tempel, den sie Ihm bauen, ist nicht der Ort seiner Ruhestätte. An solch einem Tempel findet Er keinen Gefallen (vgl. den Priesterdienst in Maleachi).
Den Elenden: Gott schaut aber sehr wohl auf den Gottesfürchtigen unter dem Volk, der in der Zeit der Drangsal elend ist, zerschlagenen Geistes ist und Ehrfurcht vor dem Wort Gottes hat (Jes 57,15). Sie zittern vor dem Wort Gottes.