Und Nehemia, das ist der Tirsatha, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk belehrten, sprachen zu dem ganzen Volk: Dieser Tag ist dem Herrn, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weint nicht! (Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.): Nehemia und Esra arbeiten gut zusammen. Jetzt wird Nehemia zuerst genannt, denn sein Kommen und der Bau der Mauer machten einen großen Eindruck auf die Einwohner Jerusalems. Sicher brachte die Mauer ein Empfinden hervor, dass die Bewohner zusammengehörten. Den Leviten sind wir bereits in den vorhergehenden Versen begegnet.
Tirsatha: persische Bezeichnung für den königlichen Statthalter (FN zu 7,65).
Dieser Tag ist dem Herrn heilig: Der Tag des Posaunenhalls sollte ein Tag der Freude sein, da er einen Neuanfang markierte. Doch echte Freude kann nicht durchbrechen, solange keine Sünde da ist. Dazu dienen jetzt die nächsten zehn Tage bis zum Versöhnungstag.
Denn das ganze Volk weinte: Das Wort Gottes hatte eine gewaltige Wirkung auf die Menschen: Sie weinten! Da liegt der Kern der Demütigung (vgl. Anfang Kap. 9). Wir wissen allerdings nicht, was gelesen und erklärt worden war. Offensichtlich sah das Volk die Abweichungen vom Wort Gottes. Sie sahen ihr Versagen. Echte Demütigung führte zu echter Freude, weil es sich um ein Fest des Herrn handelte.