Behandelter Abschnitt Esra 4,1-2
Einleitung
Es gibt keinen Segen Gottes, der nicht die Feindschaft Satans hervorruft. Satan sieht nicht tatenlos zu, wenn er das Wirken Gottes bei einem derartigen Neuanfang beobachtet.
Babel findet sein Gegenbild in der Kirchengeschichte in der römisch-katholischen Kirche, wie aus Offenbarung 17 und 18 zu ersehen ist. Als im Mittelalter ein großer Teil der Christenheit sich vom Katholizismus abwandte und zurückkehrte, waren diese bestimmten Gefahren ausgesetzt, die sie verhinderten, einen Neuanfang zu beginnen, ähnlich wie hier im Buch Esra.
Außerdem wird hier die Frage behandelt, wer am Bau des Hauses Gottes beteiligt werden darf und wer nicht. Gott schenkte Gnade, dass den Widersachern die Stirn geboten wurde.
Das Volk handelt nicht aus sektiererischen Motiven, denn in Kapitel 6 bringen sie Opfer für das ganze Volk Israel dar. Wir haben nötig, alles zu prüfen, was an uns herankommt (vgl. Jos 9).
Einteilung
Die Feinde der Juden wollen mitbauen (V. 1‒5)
Die Feinde schreiben eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem (V. 6‒16)
Die Antwort des Königs Artasasta (V. 17‒22)
Die Feinde wehren den Juden, das Bauen am Tempel hört auf (V. 23.24)
Vers 1.2
Und die Feinde Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Wegführung dem Herrn, dem Gott Israels, einen Tempel bauten. Und sie traten zu Serubbabel und zu den Häuptern der Väter und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen; denn wir suchen euren Gott wie ihr; und ihm opfern wir seit den Tagen Esar-Haddons, des Königs von Assyrien, der uns hierher heraufgeführt hat: Diese Feinde nennen hier selbst ihre Herkunft. Sie geben vor, den gleichen Gott zu suchen und Ihm zu dienen. Damit sind diese Menschen ausreichend entlarvt. Was so schön begonnen hatte, wurde sehr schnell unterbrochen. Dieser König wird als Sohn Sanheribs in 2. Könige 19,37 erwähnt. Er wurde nach der Ermordung Sanheribs König über Assyrien.
Wir suchen euren Gott wie ihr: Die Samariter (2Kön 17,24-41) werden wach und wollen diesen Zurückgekehrten beim Bau des Tempels helfen: „Wir suchen euren Gott wie ihr.“ Das mochte aufrichtig von ihnen sein, dennoch waren sie Feinde. Nicht die Motive solcher Menschen sind entscheidend, sondern das, was sie sagen und tun. Sie fürchteten den Herrn und dienten zugleich den Götzen. Diese Vermengung ist ebenfalls kennzeichnend für den größten Teil der der bekennenden Christenheit.