Aber Serubbabel und Jeschua und die übrigen Häupter der Väter Israels sprachen zu ihnen: Es geziemt euch nicht, mit uns unserem Gott ein Haus zu bauen; sondern wir allein wollen dem Herrn, dem Gott Israels, bauen, wie der König Kores, der König von Persien, uns geboten hat: Das klingt hochmütig. Doch sie hätten auch anders denken können: Wir können ihre Unterstützung, ihre finanziellen Mittel gut gebrauchen; außerdem ist es gut, die Obrigkeit günstig gestimmt zu halten. Genau das waren auch die Überlegungen zurzeit der Reformation. Sowohl Luther als auch Calvin beriefen sich auf die damaligen politischen Mächte. Luther gelang es, eine Reihe Kirchenfürsten und auch weltlicher Fürsten auf seine Seite zu ziehen. Die Folge war allerdings ein kirchenzerstörendes Werk. Die Landbewohner nahmen die Religion der jeweiligen Fürsten an. Doch hier lehnten die Zurückgekehrten entschieden ab.
Niemals gab es in Israel ein tieferes Empfinden für den besonderen Platz Israels, als zu der Zeit, in der sie so niedrig und schwach waren. Was für eine Lektion für uns! Wir sollen die besondere Stellung der Versammlung Gottes nicht aufgeben, weil wir nur ein Überrest sind (W. Kelly).1
1 W. Kelly, Das Buch Esra auf https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-15-Esra-WKelly-D.pdf.↩︎