Behandelter Abschnitt Jak 4,1-3
Die ungezügelte Lust (4,1–3)
(V. 1–3). Der Apostel hat bereits von Unordnung und Streit unter dem bekennenden Volk Gottes gesprochen. Nun fragt er: „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch?“ Er führt die Kriege unter dem Volk Gottes auf die Lüste in den Herzen zurück, die von den Gliedern des Leibes nicht gezügelt werden. Um die Lust zu befriedigen, ist das Fleisch bereit zu kämpfen und sogar zu töten.
In ganz buchstäblicher Weise ist dies in Bezug auf die Welt und ihre Kriege wahr. In einem moralischen Sinn gilt, dass wenn wir unseren eigenen Willen unbedingt ausführen wollen, das Fleisch nicht ruhen wird, bis nicht jeder, der sich der Erfüllung unserer Wünsche entgegenstellt, schlecht gemacht und überrannt worden ist. Wenn unsere Wünsche berechtigt sind, dann gibt es keinen Grund, unter unseresgleichen zu kämpfen, um die Wünsche durchzusetzen; wir können Gott darum bitten. Es ist auf der anderen Seite ebenso wahr, dass wir auf unsere Gebete keine Antwort erhalten, weil wir mit der falschen Gesinnung bitten, indem wir unsere Lust erfüllen wollen.