Behandelter Abschnitt Eph 3,1-2
Gottes Weg, um seinen Vorsatz kundzutun
Wir haben gesehen, dass Kapitel 1 die Ratschlüsse Gottes in Bezug auf die Versammlung vorstellt, während Kapitel 2 das Werk Gottes in und mit den Gläubigen zeigt, um seine Ratschlüsse zu erfüllen. Kapitel 3 stellt die Verwaltung der Wahrheit über die Versammlung vor oder den Weg, den Gott genommen hat, um die Wahrheit den Nationen mitzuteilen, und zwar mittels des Apostels Paulus.
Vergleicht man den ersten Vers von Kapitel 3 mit dem ersten Vers von Kapitel 4 (Eph 3,1; 4,1), so wird klar, dass Kapitel 3 eine Einschaltung ist. Kapitel 2 stellt die Lehre vor und Kapitel 4 die Praxis, die mit dieser Lehre übereinstimmt. Zwischen der Lehre und der Praxis haben wir diese wichtige Einschaltung, in der der Heilige Geist die besondere Verwaltung oder den Dienst einführt, der dem Apostel anvertraut worden war. Im 2. und 9. Vers wird auf diesen Dienst hingewiesen als „die Verwaltung der Gnade Gottes “ und als „die Verwaltung des Geheimnisses“ (Eph 3,2.9). Diese Verwaltung ist ein spezieller Dienst, der darin besteht, das Evangelium zu verkündigen und die Wahrheit unter den Heiligen bekannt zu machen. Im Verlauf dieser Einschaltung haben wir die Darstellung weiterer großer Wahrheiten, in Verbindung mit der Versammlung.
Die Auswirkung der Verkündigung der Wahrheit über die Versammlung
Eph 3,1.2: Dieserhalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen – (wenn ihr anders gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist,
Der Apostel sagt uns, dass die unmittelbare Auswirkung der Verkündigung der Wahrheit von der Versammlung darin liegt, dass der, welcher dies in aller Öffentlichkeit tat, bei der religiösen Welt in Verruf kam. Diese große Wahrheit erregte die besondere Feindschaft der Juden, denn sie sieht nicht nur Juden und Nationen in der gleichen Stellung vor Gott („tot in Vergehungen und Sünden“), sondern erhöhte den Juden in keiner Weise auf einen Platz des Segens über die Nationen. Weiter sahen sie, dass die Wahrheit von der Versammlung das ganze jüdische System, mit seiner Anziehungskraft auf den natürlichen Menschen durch einen äußerlichen Gottesdienst in materiellen Tempeln, auf die Seite stellte. Das weckte den Widerstand derer, die dieses System hochhielten. Wie damals, so ist es heute. Das Aufrechthalten der Wahrheit von der Versammlung, wie sie dem Apostel Paulus geoffenbart wurde und er sie verkündigte, bringt Schmach und Widerstand vonseiten derer mit sich, die ein äußerliches religiöses Bekenntnis oder ein kirchliches System nach jüdischem Muster festhalten wollen.
Damals erregte die Ausübung dieses besonderen Dienstes, durch den das Evangelium der Gnade Gottes den Nationen verkündigt wurde, die Bosheit der voreingenommenen Juden und brachte den Apostel ins Gefängnis. Nach der Meinung der Juden durfte ein Mann, der davon sprach, zu den Nationen zu gehen, nicht am Leben bleiben (Apg 22,21.22). Paulus hingegen betrachtete sich nicht als einen Gefangenen der Menschen für irgendeine böse Tat, sondern als ein Gefangener Jesu Christi, aufgrund seines Dienstes der Liebe, indem er den Nationen die Wahrheit bekannt machte.