Behandelter Abschnitt 1Kor 10,18-22
Durch das Teilnehmen an dem Brot drücken wir zwei große Wahrheiten aus. Erstens verkündigen wir in dem gebrochenen Brot – „. . . das Brot, das wir brechen. . . “ – die große Wahrheit, dass wir teilhaben an dem Tod Christi, dass Sein Leib für uns gegeben worden ist. Zweitens haben wir in dem ungebrochenen Brot ein Symbol des geistlichen Leibes des Christus, zu dem jeder wahre Gläubige gehört; und durch das Teilnehmen an dem einen Brot verkündigen wir unser Einssein mit dem einen Leib, von welchem Christus das Haupt und alle Gläubigen die Glieder sind. Das eine Brot spricht nicht nur davon, dass alle diejenigen eins sind, die zu einer bestimmten Zeit daran teilnehmen, auch nicht davon, dass die Gläubigen in einer bestimmten Gegend eins sind, sondern es stellt die Einheit des ganzen Leibes vor, welche alle wahren Gläubigen umfasst1.
Verse 18–22
„Seht auf Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? Was sage ich nun? dass ein Götzenopfer etwas sei, oder dass ein Götzenbild etwas sei? Sondern dass das, was die Nationen opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonen Tisches. Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Sind wir etwa stärker als er“?
Nachdem der Apostel die erhabene Bedeutung von Kelch und Brot vorgestellt hat, warnt er uns nun davor, auf irgendeine Weise teilzuhaben an menschlichen Gemeinschaften; diese sind nämlich durch den Tod Christi beiseite gesetzt oder verurteilt worden. Zuerst spielt er auf Israel an, um den wichtigen Grundsatz aufzuzeigen, dass wir, wenn wir an Opfermahlzeiten teilnehmen, Gemeinschaft mit all dem ausdrücken, was damit in Zusammenhang steht. Dies macht es so überaus ernst für einen Christen, an irgendetwas teilzuhaben, was Gemeinschaft mit Götzen zum Ausdruck bringt.
Die Gläubigen in Korinth wussten, dass Götzen an sich nichts sind (Kap 8,4), und dass den Götzen geopferte Mahlzeiten sich in nichts von anderen Mahlzeiten unterscheiden. Deshalb standen sie auch in Gefahr, den Standpunkt zu vertreten, dass sie ruhig einen heidnischen Tempel aufsuchen und Götzenopfer essen könnten. Nein, sagt der Apostel, ihr vergesst, dass das, was den Götzen geopfert wird, in Wahrheit den Dämonen geopfert wird – das sind die eigentlichen Anstifter zu diesem Götzendienst. Der Götze selbst mag tatsächlich bloß eine unbedeutende Figur sein, doch die dahinter stehenden Dämonen sind echte Wirklichkeit; und indem sie Menschen zum Götzendienst verleiten, verleiten sie sie eigentlich zum Dämonen-Dienst und bemächtigen sich dadurch der Huldigung, die doch Gott allein zusteht.
Wie könnte dann ein Christ, der durch das Trinken von dem Kelch des Herrn die Gemeinschaft mit dem Herrn, mit Seinem Tod und mit Seinem Volk ausdrückt, es wagen, von einem Kelch zu trinken, der von Gemeinschaft mit Dämonen Ausdruck gibt? Wenn wir an des Herrn Tisch gegenwärtig sind, wo Er die Leitung hat, und dort an den Segnungen, die Er bereithält, teilhaben, wie könnten wir dann an dem Bösen teilhaben, das die Dämonen zur Befriedigung des Fleisches an ihren Tischen bereithalten mögen? Der Herr ist ganz sicher eifersüchtig in solchen Fällen, wo die Zuneigungen der Seinen von Ihm selbst hinweg zu anderen gelenkt werden. Kann ein Gläubiger, der sich der Zuneigungen des Herrn erfreut hat, ungestraft den Herrn übergehen?
1 Anmerkung des Übersetzers: der Leib des Christus in seinem zeitlichen Aspekt, wo er alle wahren Gläubigen umfasst, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Erde leben.↩︎