Behandelter Abschnitt Röm 15,3-7
Gleich gesinnt – Christus Jesus gemäß (Verse 3–7)
„Denn auch der Christus hat nicht sich selbst gefallen, sondern wie geschrieben steht: ‚Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.‘ Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben. Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleich gesinnt zu sein untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht. Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit“ (Verse 3–7).
Zu unserer Ermunterung spricht der Apostel über Christus als unser vollkommenes Beispiel einer Person, die nicht sich selbst gefallen hat. Das war derart verschieden von den Wegen der Welt, dass es Ihm Schmähung gebracht hat.
Darüber hinaus haben wir nicht nur das Beispiel von Christus, sondern auch die Ermunterung der Schriften. Denn alles das, was zuvor aufgeschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung verfasst, damit wir durch Ausharren und Ermutigung die wahre Hoffnung in unseren Herzen bewahren.
Zudem haben wir nicht nur die Ermunterung der Schriften, sondern auch die Hilfe Gottes selbst. Denn der Gott des Ausharrens und der Ermunterung wird uns in einer Weise bewahren, die zu seinem Königreich passt.
Alle diese Ermahnung haben das große Ziel im Blick, dass wir „untereinander gleich gesinnt sind, Christus Jesus gemäß“, um „einmütig mit einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“ zu verherrlichen. Der Apostel zeigt uns so auf klare Weise, dass die absolute Voraussetzung dafür, Gott mit einem Mund zu verherrlichen, darin besteht, „untereinander gleich gesinnt zu sein“. Wir sehen, dass diese beiden Dinge die Heiligen in den ersten Pfingsttagen prägten. Wir lesen, dass „sie einmütig ihre Stimme zu Gott erhoben“. Dann wird uns gesagt, dass diese Gläubigen, die Gott einmütig verherrlichten, „ein Herz und eine Seele“ waren. Sie waren einmütig Gott gegenüber, weil sie untereinander gleichgesinnt waren (Apg 4,24.32).
Leider war die Einheit dieser ersten Tage sehr schnell vorbei. Wir leben in Tagen des Ruins, in denen die größte Verwirrung in der Christenheit vorherrscht. Selbst unter denen, die in Tagen des Verfalls dem Wort Gottes gehorsam sein wollten, sehen wir zunehmend, dass der Teufel damit erfolgreich war, „Neid und Streitsucht“ zu erzeugen, die zu „Zerrüttung und jeder schlechten Tat“ führen, wie Jakobus das nennt.
Wenn es jedoch nicht mehr möglich ist, alle Gläubigen miteinander zu versammeln, ist es dann auch nicht möglich für einige wenige, „untereinander gleich gesinnt“ und so Gott mit einem Mund verherrlichend zu finden? Diese genannten Schriftstellen zeigen, auf was für eine Art und Weise das auch heute noch möglich ist.
Lasst uns erkennen, dass der Apostel auf den Hinweis, „untereinander gleich gesinnt“ zu sein, sofort folgen lässt: „Christus Jesus gemäß“. Es ist möglich, gemäß der Natur oder dem Fleisch gleich gesinnt zu sein und so an der Gesinnung Christi vollständig vorbeizugehen. Gemäß Christus Jesus gleich gesinnt zu sein bedeutet, durch die vier Charakterzüge geprägt zu sein, die der Apostel zuvor genannt hat: gegenseitiges Ertragen, Liebe, Friede und Selbstlosigkeit. So vergisst man sich selbst und sucht, den anderen zu deren Nutzen wohlzutun. Auf diese Weise werden wir wirklich „mit einem Mund den Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus“ verherrlichen. Wie wären unsere Leben verändert und was hätten wir für wertvolle Zeiten der Anbetung, wenn wir zusammenkommen, um an den Herrn Jesus zu denken, wenn wir durch Gottes Gnade „untereinander gleich gesinnt“ wären.