Behandelter Abschnitt Röm 15,8-9
Der Dienst Christi (Verse 8.9)
„Denn ich sage, dass Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrheit Gottes willen, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen, damit die Nationen aber Gott verherrlichen mögen um der Begnadigung willen“ (Verse 8.9).
Der Apostel schließt diese praktischen Ermahnungen ab, indem er auf den Dienst Christi hinweist. Dieser hat den Ratschluss Gottes im Blick, Juden und Heiden durch Christus zusammenzufügen, damit sie mit einer Gesinnung Gott verherrlichen. Die Versammlung in Rom war wahrscheinlich eine gemischte Gesellschaft aus Gläubigen mit jüdischer und heidnischer Herkunft. Daher bestand die Gefahr, dass jeder seine nationalen Vorurteile in die Versammlung mitbrachte und so die Harmonie insgesamt zerstörte.
Die praktische Bedeutung der Kapitel 14,1–15,13 besteht darin zu zeigen, dass die Gläubigen nur dann ihr Leben in Eintracht zusammen führen können, wenn jeder sich dem Herrn unterstellt. Es gibt Dinge, die eine Gewissensfrage sind, wie zum Beispiel Essen, Getränke und Tage. Hier dürfen wir das Gewissen des anderen nicht übergehen. Reines Argumentieren und Überreden löst diese Fragen nicht und bewirkt nicht, dass diejenigen einmütig zusammenleben, die in diesen Fragen unterschiedlich denken. Nur dann, wenn jeder einzelne persönlich sein Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn führt, ist es möglich, auch zusammen in Frieden miteinander zu leben. Wie leicht kann jeder von uns, wenn er diese Nähe des Herrn aufgibt, die Harmonie einer örtlichen Versammlung zerstören.
Das große Ziel des Dienstes des Herrn ist es, Juden und Heiden zusammenzubinden. Diese stehen sich von Natur aus regelrecht feindlich gegenüber, auch was die Anbetung und den Lobpreis Gottes betrifft. Dieses Ziel wird, wie wir wissen, im 1.000-jährigen Reich erfüllt werden. In der Zwischenzeit werden Gläubige von den Juden und von den Heiden in dem einen Leib der Versammlung auf himmlischer Grundlage zusammengefügt. Alle nationalen Unterschiede verschwinden hier. Es ist offensichtlich, dass wir im Alten Testament keinen Hinweis auf die Versammlung finden. Dennoch gibt es viele herrliche Weissagungen, die uns den Tag vorhersagen, wenn Juden und Heiden in der Anerkennung Gottes und in seinem Lob zusammengeführt werden.
Um uns zu zeigen, dass ein großes Ziel des Dienstes des Herrn darin besteht, die Verheißungen des weltweiten Segens zu bestätigen, die den Erzvätern gemacht worden sind, zitiert der Apostel aus den Psalmen, dem Gesetz und den Propheten.