Behandelter Abschnitt Röm 14,13-18
Aus Liebe zum anderen (Verse 13–18)
„Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis zu geben. Ich weiß und bin überzeugt im Herrn Jesus, dass nichts an sich selbst unrein ist; nur dem, der etwas für unrein erachtet, dem ist es unrein. Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist. Lass nun euer Gut nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt“ (Verse 13–18).
Bis hierhin hat uns der Apostel gezeigt, dass wir von Gott verpflichtet sind, uns davor zu hüten, einander Vorschriften im Blick auf das Essen von Fleisch zu machen. Wir haben kein Recht, uns im Blick auf das Halten von Tagen bei unseren Mitgläubigen einzumischen. Nun zeigt er, dass es noch einen Beweggrund gibt, der uns davor bewahrt, einander in solchen Dingen zu richten. Wir sollten gemäß der Liebe handeln (Vers 15). Wenn wir durch die Liebe für unseren Bruder motiviert werden, werden wir darüber wachen, keinen Stolperstein in den Weg unserer Mitgläubigen zu legen, durch den sie zu Fall kommen.
Paulus war davon vollkommen überzeugt, dass kein Fleisch in sich selbst unrein war. Aber wenn das Essen von bestimmtem Fleisch bei einem Bruder ein schlechtes Gewissen auslöst, wird es bei diesem zu einem Anlass von Verunreinigung. Wir sollten daher aufpassen, unsere Freiheit nicht mit dem Ziel auszuleben, einen Bruder von etwas zu überzeugen, wozu er innerlich nicht frei ist, so dass er mit einem schlechten Gewissen handelt. Wir überreden ihn dann dazu, über seinen Glauben hinaus zu handeln. Und dadurch veranlassen wir ihn, sein eigenes Gewissen zu verletzen. Das bringt ihn von Christus weg. Auf solche Weise wird die Freiheit des Christentums, die wir mit Recht genießen, zu einem Ärgernis und Anstoß für andere, die dadurch zu Fall kommen. Aus diesem Grund warnt uns der Apostel davor, diese christliche Freiheit in einem solchen Fall auszuüben.
Das Königreich Gottes ist nicht charakterisiert durch Essen und Trinken, sondern durch Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Das sind die moralischen Charakterzüge des Reiches, die wir schon jetzt in der Kraft des Heiligen Geistes genießen können. Sie werden weltweit genossen werden, wenn das Reich in Macht aufgerichtet wird.
Schon heute aber sind dies die Eigenschaften, die sowohl Schwache als auch Starke prägen sollen. Diese Charakterzüge sind Gott wohlgefällig, und dadurch ist man auch den Menschen bewährt. Es steht Gottes Absichten jedoch entgegen und wird auch von Menschen abgelehnt, wenn man die eigene Freiheit einem anderen, der durch das Ausleben in seinem schwachen Gewissen verletzt wird, aufzuzwingen möchte.