Alle haben das Gesetz übertreten, so dass es keinen Segen hervorbringt, sondern Zorn über Menschen bewirkt, denn es verurteilt den Übertreter. Wenn es kein Gesetz gegeben hätte, hätte es auch keine Übertretung gegeben. Dieses Wort sagt nicht, dass es „keine Sünde“ gegeben hätte. Übertretung ist Ungehorsam zu einem bekannten Gesetz. Dieses macht die Gegenwart von Sünde offenbar, deren Grundsatz die Gesetzlosigkeit ist bzw. das Ausführen des Eigenwillens trotz aller durch das Gesetz ausgesprochenen Beschränkungen.
„Darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft fest sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist“ (4,16).
Die Wahrheit ist dagegen, dass der Segen des Erbes auf dem Grundsatz des Glaubens geschenkt wird, damit dieser allen allein durch Gnade gegeben werden kann. Das macht das Erbe für alle sicher, die sich in der Linie des Glaubens und damit des Vaters Abraham befinden, seien sie durch natürliche Geburt Israeliten oder Heiden.
Abraham wird also gesehen als der Vater aller, denen Gerechtigkeit zugerechnet wird auf dem Grundsatz des Glaubens (4,11); die als Gerechtfertigte in wahrer Absonderung zu Gott hin ihren Lebenswandel führen (4,12); welche die Verheißung durch Gnade auf dem Grundsatz des Glaubens erben (4,16).