Behandelter Abschnitt Röm 4,14-15
Um diese große Wahrheit vorzustellen wendet sich der Apostel noch einmal der Geschichte Abrahams zu und spricht von der Verheißung des Erbes. Diese Verheißung wurde Abraham gemacht oder erneuert an genau demselben Tag, an dem ihm die Gerechtigkeit zugerechnet wurde, wie wir in 1. Mose 15,18 lesen: „An diesem Tag schloss der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deiner Nachkommenschaft gebe ich dieses Land.“ Diese Verheißung des Erbteils wurde ihm lange vor dem Gesetz gegeben. Sie beruhte in keiner Weise auf den Werken des Gesetzes.
„Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheißung aufgehoben. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung“ (4,14.15).
Wenn man die Segnungen der Verheißung nur dadurch erhalten könnte, dass man das Gesetz hält, müsste man zwei Schlussfolgerungen daraus schließen:
1. Der Glaube wäre vergeblich.
2. Die Verheißung, die gemacht wurde, hätte keine Wirkung und wäre damit sinnlos, denn es ist offenbar, dass niemand in der Lage war, das Gesetz halten.