Behandelter Abschnitt Röm 4,16-17
Der Glaube hält sich an Gottes Wort
Am Schluss von Vers 16 heisst es, dass Abraham unser aller Vater ist, der Vater aller Gläubigen: „Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Gläubigen.“ Abraham ist seiner Geschichte und in seiner ganzen Lebensführung ein Vorbild von dem, was unter wahrem Gottvertrauen zu verstehen ist. Er hat uns vorgelebt, was Gott vertrauen und nicht auf das Sichtbare sehen heisst. Wenn wir wirklich Abrahams Kinder sind, so müssen wir es damit ausweisen, dass wir nicht sehen auf das Sichtbare und nicht stehen bleiben bei dem, was vor Augen ist. Denn das Sichtbare vergeht und wir sind berufen für die Herrlichkeit, deren oberstes Gesetz es ist, sich nicht aufhalten bei den Drohungen, Lockungen und Versuchungen der gegenwärtigen Stunde, sondern durch alles hindurch auf dem Felsengrunde des Wortes Gottes stehen zu bleiben.
Mit jedem neuen Tage und durch alle Übungen und Erfahrungen jedes neuen Tages sollen wir besser lernen, uns nicht beeinflussen zu lassen von dem, was vor Augen ist, sondern Wortmenschen zu werden, denen das, was geschrieben ist, unendlich viel mehr gilt, als was sie fühlen oder nicht fühlen oder nicht erfahren haben, oder was Menschen sagen mögen. Wir müssen Abrahams Kinder werden, denn dazu hat uns Gott Abraham zum Vorbild gegeben. Darum musste Abraham die Erfahrungen machen, die er gemacht hat; darum musste er seinem Gott allen gegenteiligen Erfahrungen zum Trotz aufs Wort glauben und schliesslich sogar die Frucht des Glaubens, den Glaubenssohn Isaak, noch über Morija gehen lassen.
Viele hängen sich krampfhaft an solche Glaubensfrucht und klammern sich mit aller Macht an das, was ihnen durch Glauben geworden ist. Aber auch das können wir nicht festhalten. Wir vermögen nur den Herrn an uns zu halten, nur aus dem nackten Worte zu leben und alles, was wir erleben - alle Frucht des Glaubens muss dazu dienen, uns zu Leuten zu machen, denen Gottes Wort genügt und die sich mit Gottes Wort durch alles durchschlagen. Das verherrlicht Gott, „der dem Nichtseienden ruft, dass es sei,“ der auch aus uns neue Menschen schafft und uns nährt mit den Kräften der zukünftigen Welt, mit den Kräften des Wortes Gottes, durch Seinen Geist.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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