Behandelter Abschnitt Röm 3,9-20
Die ganze Welt ist schuldig (Kapitel 3,9–20)
Der Apostel hat bewiesen, dass der Heide, der moralisch hoch stehende und auch der religiöse Mensch ohne jede Gerechtigkeit vor Gott stehen. Er fasst diesen Teil des Briefes jetzt zusammen und zeigt den vollständigen Ruin des Menschen, indem er die alttestamentlichen Schriften zitiert, die deutlich offenbaren, dass die ganze Welt schuldig ist vor Gott.
„Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht; denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen zuvor beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde sind, wie geschrieben steht“ (3,9).
Er hatte zuvor argumentiert, dass der Platz äußerlicher Vorzüge ein deutlicher Vorteil für den religiösen Menschen ist. Müssen wir das so verstehen, dass der Jude moralisch gesehen besser ist als der Heide? Der Apostel fragt daher gewissermaßen: „Sind wir Juden besser als die Heiden?“ In seiner Antwort bestätigt Paulus sofort, dass er bereits bewiesen hat, dass sowohl Jude als auch Heide „alle unter der Sünde sind“. Er fährt dann fort, den vollständigen Ruin aller Menschen zu zeigen, in dem er sieben Stellen aus dem Alten Testament zitiert, die eine sehr ernste Beschreibung des Menschen nach dem Fleisch beinhalten. Diese Schriften beziehen sich sowohl auf den Juden als auch auf den Heiden und beweisen, dass alle unter der Sünde sind und dass der Jude nicht besser ist als der Heide.