Behandelter Abschnitt Röm 3,5-8
Das ist eine ernste Warnung für alle Menschen – Gläubige und Ungläubige zugleich. Wenn wir nicht lernen wollen in der Gegenwart Gottes, dass das, was Gott über das Böse in unseren Herzen und die Folgen des Sündigens sagt, wahr ist, werden wir es durch die regierende Zucht Gottes (oder das ewige Gericht im Fall von Ungläubigen) lernen müssen.
Diese Kapitel zeigen uns also die ernste Wahrheit, die uns selbst betrifft. Gut wäre es, wenn wir Gläubigen dem Wort erlauben würden, uns persönlich zu durchdringen. Dann lernen wir, dass das, was Gott gesagt hat, wahr ist. Es ist besser, dies so zu lernen, als wie David diese Wahrheit durch ein schlimmes Fallen zu lernen. So oder so müssen wir lernen, dass das, was Gott über das Fleisch sagt, wahr ist, und dass alles, was der Mensch im Gegensatz dazu von sich gibt, eine Lüge ist, wer auch immer dieser Mensch sein mag. Wie gewaltig ein Genie oder ein Philosoph sein mag: Er ist ein Lügner, wenn er dem widerspricht, was Gott im Blick auf Sünde und Fleisch gesagt hat.
„Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was sollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, dass er den Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschenweise.) Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge übergeströmt ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet? Und ist es etwa so, wie wir gelästert werden und wie einige sagen, dass wir sprechen: Lasst uns das Böse tun, damit das Gute komme? – deren Gericht gerecht ist“ (3,5–8).
Wir haben gesehen, dass die Ungerechtigkeit von David zur Gelegenheit Gottes wurde zu zeigen, dass Er recht war in allem, was Er gesagt hat. Auf diese Weise empfiehlt unsere Ungerechtigkeit die Gerechtigkeit Gottes. Dadurch kommt es für den natürlichen Verstand zu einer dritten Frage: Wie kann Gott Gericht ausüben für etwas, dass trotz seiner Verkehrtheit zur Herrlichkeit Gottes führt?
Wenn Paulus auf diese Weise spricht, macht er sehr deutlich, dass er nur die Gedanken des Menschen wiedergibt – nicht selbst spricht. Denn er weiß genau, dass dieses Argument falsch ist. Daher antwortet er erneut: „Das sei ferne!“ Ein solches Argument würde, wenn es wahr wäre, es Gott unmöglich machen, die Welt zu richten.
Wenn die Wahrheit Gottes durch meine Sünde umso deutlicher geworden ist, sagt ein solcher Mensch, dann ist meine Lüge zum Anlass geworden, die Herrlichkeit Gottes hervorzubringen. Und in diesem Fall fragt sich der Mensch, warum er als ein Sünder gerichtet wird, statt dafür gepriesen zu werden, dass er das Böse tut, damit das Gute kommen kann. Das war offensichtlich das, was Menschen in verleumderischer Weise das Ergebnis der christlichen Belehrung nannte: Wo Sünde überhand nimmt, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Paulus gibt denen nur eine kurze Antwort, die in dieser Weise argumentieren. Er sagt einfach, dass ihr Gericht gerecht ist. So wird deutlich, dass die Tatsache der Sünde des Menschen, die zur Herrlichkeit Gottes führt, den Menschen nicht aus seiner Verantwortung entlässt, geschweige denn ihn vor dem Gericht Gottes rettet.