Joh 17,5: Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.
In diesem Vers hören wir die Bitten, an deren Erfüllung kein Mensch Anteil haben kann, denn hier bringt der Herr ein Verlangen zum Ausdruck, das nur Einen, der Gott ist, angeht. Zunächst sagt der Herr: „Und nun verherrliche du, Vater, mich.“ Wir möchten wirklich wünschen, unsere Herrlichkeitsleiber zu haben, damit Christus in uns verherrlicht wäre (2Thes 1,10) und wir sagen könnten: „Verherrliche Christus in mir“, doch wer außer einer göttlichen Person könnte verlangen: „Verherrliche mich“? Dann erhebt sich das Gebet zu einem noch höheren Platz, denn der Herr fügt hinzu: „bei dir selbst“. Nur der Sohn, der in des Vaters Schoß ist, konnte nach einer Herrlichkeit verlangen, die an der Herrlichkeit des Vaters gemessen wird. Einer, der so spricht, macht Anspruch auf Gleichheit mit dem Vater. Doch das ist nicht alles. Wenn der Herr fortfährt zu sprechen: „mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte“, macht Er ein Anrecht geltend auf eine Herrlichkeit, die Er in der Ewigkeit als eine göttliche Person besaß – nicht eine Herrlichkeit, die Er empfing, sondern eine solche, die Er hatte, denn Er sagt: „Der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte“, ein Ausdruck, der nicht nur besagt, dass Er eine göttliche Person war, sondern auch eine bestimmte Person der Gottheit. Endlich redet Er davon, dass Er diese Herrlichkeit bei dem Vater hatte, „ehe die Welt war“. Es war vor der Zeit, in der Ewigkeit. Er war eine göttliche Person, eine bestimmte Person in der Gottheit. Mit Recht ist deshalb gesagt worden, dass wir Ihn hier in der vollen Würde dessen reden hören, der derselbe ist, ehe die Welt war, und in der Würde einer Herrlichkeit, die Er sein Eigen nannte in der ewigen Gemeinschaft mit Gott, dem Vater.