Behandelter Abschnitt Joh 10,11-13
Joh 10,11-13: 11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12 Der Mietling [aber] und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut [die Schafe. Der Mietling aber flieht], 13 weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert.
In den folgenden Versen erfahren wir, dass Christus nicht nur „der Hirte“ ist. Er ist auch „der gute Hirte“, der seine Liebe und Hingabe so vollendet zum Ausdruck bringt, dass Er sein Leben für die Schafe gibt. Der Mietling mag den Schafen bis zu einem gewissen Grad dienen, aber dennoch nur gegen Lohn, und daher ist letztendlich er selbst das Motiv für seinen Dienst und nicht die Schafe. Daraus folgt, dass der Mietling nur an seine eigene Sicherheit denkt, wenn der Wolf kommt: Er flieht und lässt zu, dass die Schafe zerstreut werden, anstatt sein Leben zu geben, um die Schafe zu retten. Der Mietling kümmert sich nicht um die Schafe. Das Christentum hat größtenteils den guten Hirten leider verlassen und sich Leiter nach Art des Mietlings eingerichtet, die aus den Dienst für Gott eine Handelsware machen. Kein Wunder, dass der Wolf solch eine Verwüstung angerichtet hat, indem er die Schafe zerstreut.
Es ist gut, die drei Bilder zu beachten, die der Heiland verwendet, um die drei unterschiedlichen Kennzeichen des Bösen herauszustellen, der die Herde bekämpft: der Dieb, der Mietling und der Wolf. Der Dieb repräsentiert eine Person oder ein falsches System, das die Herde der Wahrheit beraubt, indem diese Person oder dieses System Dinge einführt, die verhängnisvoll und verheerend für das Christentum sind und daher die Seele zerstören. Der Unitarianismus, die christliche Wissenschaft, der Spiritualismus, die Zeugen Jehovas und ähnliche Bewegungen tragen daher das Kennzeichen des Diebes.
Der Mietling steht nicht unbedingt für etwas, was für die Christenheit zerstörerisch ist, sondern er bringt eher falsche Prinzipien des Dienstes, wie „nur gegen Bezahlung zu arbeiten“, und macht aus der Herde eine Ware. Daher ist die Tür offen für viele, deren erster Beweggrund zum Dienst sie selbst und nicht die Schafe sind. Deshalb denken sie, wenn die Umstände sehr schwierig werden, nur an ihre eigene Sicherheit und Annehmlichkeit: Sie fliehen und lassen die Schafe gerade dann allein, wenn sie am meisten Fürsorge brauchen. Nehmen wir uns davor in Acht, dass wir, wenn Schwierigkeiten unter dem Volk Gottes auftauchen, nach dem Prinzip der Mietlinge handeln und nur an unsere eigene Sicherheit und die Annehmlichkeit unseres Lebensweges denken und so die Schafe in einer Zeit der Gefahr und Bedrängnis im Stich lassen.
Der Wolf steht für solche, die mit falschem Anspruch den Schafstall betreten kommen und die Schafe zerstreuen.