Behandelter Abschnitt Joh 10,9-10
Joh 10,9.10: 9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.
Außerdem ist Christus nicht nur eine Tür, um aus dem Verderben zu entfliehen; Er ist ebenso die Tür in die Segnungen, die Gott für seine Schafe bestimmt hat. Der Herr geht noch über die Lehre seines Gleichnisses hinaus, um sie auf die Segnungen zu erweitern, in die Er seine Schafe einführt. Diese Segnungen können nicht nur auf seine eigenen Schafe der jüdischen Herde beschränkt sein; daher lesen wir, dass „jeder“ willkommen ist:
Die erste große Segnung, die Christus für seine Schafe sicherstellt, ist die Erlösung. Dass die Tür für „jeden“ offen ist, bedeutet, dass in erster Linie die Erlösung der Seele gemeint ist. Jeder Sünder braucht die Erlösung von Sünde und Gericht. Im weiteren Sinn wird die Herde unter der Führung Christi von jeder gegnerischen Macht während der Reise durch die Wüste unseres Lebens gerettet sein.
Die zweite Segnung ist, dass die Schafe unter der Führung des Hirten in die Freiheit gebracht werden und dass sie „ein- und ausgehen“ können. Der jüdische Schafstall schloss die Schafe von dem unmittelbaren Zugang zu Gott aus und hinderte sie daran, zu den Heiden hinauszugehen. Die christliche Herde steht unter der Führung Christi und hat die Freiheit und das Vorrecht, in der Anbetung Gott zu nahen und mit der guten
Nachricht der Gnade Gottes in die Welt hinauszugehen.
Die dritte Segnung, die mit der Herde unter der Führung Christi verbunden ist, ist die Weide. Der jüdische Schaftstall war bestenfalls kaum mehr als ein Ort des Schutzes vor Gefahren. Die christliche Herde ist jedoch tatsächlich vor Widerstand und Gefahr geschützt, und sogar mehr als das: Sie ist ein Ort geistlicher Nahrung.
Letztlich führen all diese Segnungen die Schafe in die volle Genüge des Lebens ein: ein Leben der Gemeinschaft mit göttlichen Personen, das zu völliger Freude führt („… damit eure Freude völlig sei“; 1Joh 1,4). Das ist tatsächlich überfließendes Leben im Gegensatz zu dem natürlichen Leben, das auch im besten Fall ein Leben des Mangels ist, ein Leben, in dem die Freude fehlt (Joh 2,3). All diese Segnungen sind sichergestellt durch den Hirten, der nicht wie ein Dieb kam, um die Schafe zu berauben, sondern um ihnen Segnungen zu bringen. Die Schafe können sich an den Segnungen, die der Hirte ihnen bringt, jedoch nur erfreuen, wenn sie sich seiner Fürsorge fügen und Ihm folgen. Jede Segnung, die Christus gibt, wird auf lebendige Weise in Ihm dargelegt und kann nur mit Ihm genossen werden.
Im weiteren Verlauf des Evangeliums sehen wir, wie der Hirte seinen Schafen Errettung bringt (Joh 3,17; 4,42), indem Er sie in die Freiheit führt (Joh 8,33-36) und sie reichlich mit geistlicher Nahrung versorgt (Joh 13-17). Später sehen wir, wie das überströmende Leben umfassend entfaltet wird.
Am Anfang des Kapitels wird uns deutlich gezeigt, wie der Hirte seine Schafe in die völlige Absonderung von einem weltlichen religiösen System führt, damit sie ausschließlich unter die Fürsorge und Leitung des Hirten kommen und so in alle Segnungen eingeführt werden, die Er für seine Schafe sicherstellt.