Behandelter Abschnitt Joh 9,39-41
Joh 9,39-41: Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind?Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun aber, da ihr sagt: Wir sehen, bleibt eure Sünde.
In den Schlussversen wird der ernste Zustand derer, die das Licht abgewiesen hatten, in Gegensatz gestellt zu dem Segen des Mannes, in dessen dunkle Seele das Licht geschienen hatte. Durch die Verstockung des Menschen ist die Wirkung des Kommens Christi in die Welt Gericht auf jene zu bringen, die Ihn abweisen. Trotzdem kommt Er in Gnade, damit solche, die nicht sehen – die ihre Blindheit anerkennen –, sehen können. Aber für solche, die bekennen, Licht zu haben, und Ihn doch abweisen, würde sein Kommen sie blind machen. Zufrieden mit ihrer eigenen Religion und ohne ein Gefühl für ihre Bedürfnisse als Sünder stolpern sie und fallen über die demütige Gnade seiner Menschheit und schaffen es nicht, seine Gottheit zu sehen, dass Er der Sohn Gottes, gesandt vom Vater, war.
Die Pharisäer fragen durch die Worte des Herrn betroffen: „Sind wir auch blind?“ In seiner Antwort warnt der Herr sie, dass sie sich selbst verurteilen würden, dadurch dass sie bekennen zu sehen. Denn während sie bekennen zu sehen, weisen sie zugleich bewusst den Gesandten des Vaters zurück. Sie wollen weder seine Worte hören noch seine Werke kennenlernen. Bewusst Christus abzuweisen, während man bekennt zu sehen, ist eine Sünde, die auf ihnen bleibt und die Nation in Finsternis geworfen hat, aus der sie nicht wieder herauskommen wird, bis durch die große Drangsal ein Überrest ins Licht gebracht sein wird. So versinkt auch das verdorbene Christentum in Finsternis, denn während sie sich des Lichtes und der Reichtümer rühmen, stellen sie Christus vor ihre Tür.