Behandelter Abschnitt Joh 9,30-34
Joh 9,30-34: Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch erstaunlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Ewigkeit her ist nicht gehört worden, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan hat. Wenn dieser nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus.
Der Bettler mit seinen geöffneten Augen kann weiter in die Wahrheit betreffs der Person Christi schauen als diese bekennenden Nachfolger Moses. Er drückt seine Verwunderung über ihre Unwissenheit und die Dummheit ihres Unglaubens aus. Niemals zuvor seit Anbeginn der Welt hatte es solch ein Wunder gegeben, und doch behaupteten sie, dass der, der dieses große Werk vollbracht hatte, ein Sünder war. „Gott hört Sünder nicht … Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun.“ So wird dieser Mann durch einfachen Glauben dahin geführt, zu bekennen, dass Jesus „von Gott“ ist.
Mit jedem Bekenntnis war der Hass der offiziellen religiösen Klasse angewachsen. Jetzt war es endlich so weit, dass sie unfähig waren, dem offenen Bekenntnis des Mannes über die Fakten etwas entgegenzusetzen. Deswegen schmähen sie ihn, dass er von Geburt an in seinem Angesicht das Brandmal der Sünde tragen würde, also gerade die Sache, die der Herr als unwahr verurteilt hatte (V. 3). Die Tatsache des Wunders können die Juden nicht leugnen. Doch ihr Hass gegen Christus führt sie dazu, alle Anstrengungen zu unternehmen, um sein Werk herabzuwürdigen. Die Argumente des Mannes waren unwiderlegbar, aber durch ihren religiösen Stolz weigerten sie sich, die Wahrheit von einem einfachen und ungelernten Mann anzunehmen. Zunächst greifen sie auf Schmähung zurück dann schließlich „werfen sie ihn hinaus“.