Behandelter Abschnitt Joh 9,30-34
Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch erstaunlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Ewigkeit her ist nicht gehört worden, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan hat. Wenn dieser nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus (9,30–34).
Die Antwort des Mannes war so einfach wie treffend. Er verwirft den Angriff auf sich persönlich und behandelt ihn als eine Frage zwischen den religiösen Führern, die erklärtermaßen nicht sagen konnten, woher Er kam, der ein Werk vollbracht hatte, das als eine Entfaltung der Macht Gottes völlig ohne Beispiel war. Es war schwer, wenn nicht unmöglich, zu glauben, dass ein solcher böse sein konnte, wie sie es unterstellt hatten. „Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er“ (V. 31). Denn was kann als allgemeiner Grundsatz sicherer sein, als dass „die, die mich ehren, werde ich ehren, und die, die mich verachten, werden geringgeachtet werden“? (1Sam 2,30). In der Tat war dies klar zwischen Jesus (um den niedrigsten Punkt zu nehmen) und den Pharisäern, deren moralische Unfähigkeit den Mann in Erstaunen versetzt. Was blieb seinen Gegnern dann noch? Nichts als verächtliche Wut und der äußerste Schlag des religiösen Arms: „Und sie warfen ihn hinaus“ (V. 34), aber nicht bevor sie unwissentlich die Kraft seiner Worte bezeugten. „Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns?“ Sie waren zu stolz, um zu lernen.