Behandelter Abschnitt Joh 6,10-14
Joh 6,10-14: Jesus aber sprach: Machet, dass die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl bei fünftausend. Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; in gleicher Weise auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf dass nichts umkomme. Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrigblieben. Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Der mangelnde Glaube der Jünger hat sich erwiesen, der Herr offenbart die Gnade seines Herzens und die Macht seiner Hände, um dem Problem zu begegnen. Wie schön für sie und für uns, dass das Versagen seines Volkes nicht die Hand des Herrn anhält, für sie zu handeln.
Die darauf folgende Szene ist sicherlich ein Vorgeschmack auf die tausendjährige Segenszeit, die die vollkommene Verwaltung des Herrn und die Macht einer Person fortsetzt, die die Rastlosigkeit der Welt zur Ruhe bringt und deren verzweifelten Hunger stillt. Auf sein Wort hin werden fünftausend Männer vollkommen zur Ruhe gesetzt. Er sagt ein Wort, und wir lesen: „Es lagerten sich nun die Männer.“ So wird es am Tag des Herrn sein, wenn Er „Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Lande zerbrechen“ wird und sie „in Sicherheit wohnen lassen“ wird (Hos 2,18).
Darüber hinaus offenbart diese Szene nicht nur die Herrlichkeit seiner Person, sondern die Vollkommenheit, der Wege, die Er nimmt. Wir lesen: „Jesus aber nahm die Brote“ – die fünf wenigen Brote –, und nachdem Er gedankt hatte, speiste Er die Menge. Er verwendet die natürlichen Vorräte der Erde in Verbindung mit dem Gott, der sie gegeben hatte, wodurch Er zum Ausdruck bringt, dass der Himmel die wahre Quelle aller Segnungen für den Menschen ist. Wenn die Quellen der Erde, so klein sie auch sein mögen, durch die Kraft Christi in Verbindung mit den unerschöpflichen himmlischen Vorräten gebracht werden, wird sehr wenig für sehr vieles ausreichen. In den Tagen der Propheten konnte Gott eine Witwe dazu gebrauchen, mit einer Handvoll Mehl und ein wenig Öl in einem Gefäß, einen Haushalt über ein ganzes Jahr zu versorgen (1Kön 17,15.16). So kann Christus einen Knaben mit fünf Broten und zwei kleinen Fischen benutzen, um fünftausend Menschen zu speisen.
Außerdem teilt der Herr für die Bedürfnisse des Lebens so vollkommen aus, dass jeder Not begegnet wird. Eitler Luxus und extreme Armut, übermäßige Verschwendung und verzweifelte Not wird es nicht mehr geben, wenn der Herr den Ihm geziemenden Platz als der Richter der ganzen Erde einnimmt. Die Menschen versuchen, den Wohlstand der Welt gleichmäßig zu verteilen, indem sie die Reichen angreifen. Damit zeigen sie jedoch nur, dass menschliche Macht destruktiv und nicht administrativ ist. Der Mensch kann Reiche arm machen, Arme jedoch nicht reich machen. Der Mensch kann die bestehende Ordnung zerstören, kann jedoch keinen tausendjährigen Segen aufrichten.
Wenn Christus die Menschen speist, bekommt jeder so viel, wie er will, und nachdem alle satt sind, bleibt noch „viel übrig“. Jetzt ist die Nachfrage größer als das Angebot, dann (später) werden die Bedürfnisse des Menschen vollkommen durch die Gnade Gottes gestillt; sie werden nie die Gnade Gottes ausschöpfen können.