Behandelter Abschnitt Joh 5,30-31
Die verschiedenen Zeugnisse der Herrlichkeit Christi (Joh 5,30-47)
Joh 5,30-31: Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Wenn ich von mir {o. über mich, betreffs meiner; so auch Joh 5,32.36.37 usw.} selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.
Ab hier finden wir die Darstellung des Herrn von den unterschiedlichen Zeugnissen der Herrlichkeit seiner Person – Zeugnisse, die diejenigen, die Christus verworfen haben, ohne Entschuldigung lassen. Dort gab es in der Tat das eigene Zeugnis des Herrn von sich selbst. Dies war nicht bloß das Zeugnis eines Menschen, der sprach und nach seinen Gedanken handelte, oder eines Menschen, der nach seinem eigenen Willen tat. Es war das Zeugnis dessen, der den Platz des vollkommen abhängigen Menschen angenommen hatte. In Übereinstimmung mit seinem Platz konnte Er nichts aus sich selbst tun. Hinter seinem Zeugnis nach außen gab es das verborgene, unsichtbare Leben in Gemeinschaft mit dem Vater und in Abhängigkeit von dem Vater. Deshalb kann Er sagen: „So wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ Sein Urteil wurde nicht durch das gebildet, was Er von Menschen hörte, oder dadurch verformt, dass Er seinen eigenen Willen zu tun suchte. Allzu häufig ist unser Urteil fehlerhaft, weil unser Verstand von anderen Menschen und von unserem Streben nach unseren Gedanken zu handeln beeinflusst wird.
Wie vollkommen sein Zeugnis jedoch auch ist, es wäre dem Gesetz nach nicht durch sich gültig, das besagt, dass das Zeugnis zweier wahr ist. Jemand hat gesagt: „Das Zeugnis eines Menschen kann absolut wahr sein; so wahr in sich wie das zweier Menschen. Für andere wäre es jedoch nicht auf dieselbe Art wahr, es ist eine Bestätigung erforderlich.“ Deshalb verlangt Er nicht von den Menschen, dass sie aufgrund seines alleinigen Zeugnisses an Ihn glauben. Es gibt vier weitere Zeugen, die der Herr uns der Reihe nach vorstellt. Wir finden:
das Zeugnis Johannes des Täufers (Joh 5,32-35)
das Zeugnis seiner Werke (Joh 5,36)
das Zeugnis des Vaters selbst (Joh 5,37.38)
das Zeugnis der Schriften (Joh 5,39-47).