Behandelter Abschnitt Mk 3,7-12
Markus 3,7-12. Die Bosheit der Juden kann die Gnade des Herrn nicht aufhalten, noch seinen Dienst der Liebe hemmen. Sie lenkt diesen Dienst in andere Kanäle und wird zur Gelegenheit, dass die Gnade weitere Kreise erreichen kann. Diese Änderung der Wege Gottes wird dadurch angedeutet, dass der Herr die Synagoge – das jüdische Zentrum – verlässt und seinen Platz am See einnimmt, der in der Schrift oft als Bild für die Nationen gebraucht wird. Die Verwerfung des Herrn Jesus durch die Juden öffnet die Tür zum Segen der Nationen.
Weiter haben wir in dieser neuen Stellung einen Hinweis auf die neuen Grundsätze, die den Tag der Gnade kennzeichnen. Die Juden in der Synagoge wurden durch das Sichtbare geleitet: «Sie belauerten ihn.» Ihre Herzen wurden für ihre eigene Notlage verhärtet und mit Feindschaft gegen den Einen erfüllt, der allein ihren Bedürfnissen hätte begegnen können. Im Gegensatz dazu wird am See eine grosse Menge, die auch Heiden umfasst, vom Herrn angezogen, «als sie gehört hatten, wie vieles er tat». Der Glaube kommt aus der Verkündigung und ist die Folge des Bewusstseins der eigenen Not. Wenn diese Menschen einerseits durch die Gnade von Christus zu Ihm gezogen wurden, so wurden sie anderseits auch durch ihre eigene Not zu Ihm getrieben.
Alle, welche Plagen hatten, drängten sich herzu. Salomo spricht in seinem Gebet von jedem, der «die Plage seines Herzens» erkennt, und zeigt den einzigen Weg, auf dem es Erleichterung gibt: indem man sie vor Gott ausbreitet (1Kön 8,38). Eine Plage des Herzens ist etwas, das nur dem einzelnen bekannt ist. Sie tritt auf und verdirbt ihm die Freude. Es kann eine ungelöste Frage sein, die zwischen der Seele und Gott besteht; oder eine verborgene Sünde, die man nicht bekannt hat. Der Glaube, der die Gnade erfasst, die im Herzen von Christus ist, kann die Plage vor Ihm ausbreiten und Befreiung von jedem bösen Einfluss finden.