Behandelter Abschnitt Mk 2,23-29
Markus 2,23-29. In diesem Vorfall, der am Sabbat stattfand, sehen wir eine weitere Andeutung, dass das ganze System, durch den Sabbat verkörpert, im Begriff stand, beiseite gesetzt zu werden. Indem sie die Frage des Sabbats aufwarfen, bekundeten die Pharisäer grossen Eifer für die äusserliche Einhaltung eines Tages, während sie der Tatsache, dass der Herr des Sabbats und seine Jünger hungerten, völlig gleichgültig gegenüber standen. Sie gaben vor, Gott zu verherrlichen und verwarfen im selben Augenblick seinen Zeugen.
Der Herr erinnert sie an die Geschichte Davids und seiner Männer, die in den Tagen ihrer Verwerfung Hunger litten, und deckt dabei auf, wie weit sie von der Wirklichkeit entfernt waren. Angesichts dieser Umstände, da der Gesalbte Gottes verworfen war, gejagt wurde und hungerte, hörten die Schaubrote auf, ihren Wert vor Gott zu haben. Deshalb begingen David und seine Gefährten keine Sünde, obwohl sie durch das Essen der Schaubrote gegen den Buchstaben des Gesetzes handelten. So war es mit dem Sabbat. Er war zum Segen der Menschen gegeben, nicht um die Leiden hungernder Menschen noch zu erhöhen. Überdies «ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats»; deshalb stand Er über dem Sabbat, den Er eingesetzt hatte.
So ist es uns geschenkt, im Lauf des Kapitels die Gerechtigkeit zu sehen, die die Frage der Sünden aufwirft, die Gnade, die Sünden vergibt und den Sünder ruft, und den Glauben, der den Segen empfängt. Dann sehen wir den Widerstand, den das natürliche Herz, wenn es sich selbst überlassen bleibt, immer gegen einen Dienst der Gerechtigkeit und Gnade erhebt. Zuletzt wird diese Haltung zur Gelegenheit, die Änderung der Haushaltung oder Zeitperiode aufzuzeigen, die bevorstand.