Behandelter Abschnitt Mk 2,19-22
Markus 2,19-22. Wieder braucht der Herr eine Illustration, um ihre Torheit aufzudecken. Wäre es angebracht, in der Gegenwart des Bräutigams zu fasten? Wäre es in ähnlicher Weise passend, in der Gegenwart Dessen, der nach allen Seiten hin Segen austeilte, zu fasten? Es würden die Tage kommen, da Christus nicht mehr länger gegenwärtig war. Ein ernster Gedanke für alle, die der Gnade widerstanden! Dann war das Fasten tatsächlich angebracht, aber nicht allein der Verzicht auf Speisen, sondern die Enthaltung von den Vergnügungen einer Welt, die Christus verworfen hatte. Wie immer, geht der Herr weiter, als nur ihre Frage zu beantworten. Er zeigt, dass ihre Frage ihre völlige Unfähigkeit aufdeckt, auf die neuen Wege Gottes in Gnade einzugehen.
Das neue Wesen der Gnade, das sich im Leben, im Wandel und Handeln offenbart, konnte genauso wenig mit der alten Ordnung des Gesetzes vereinbart werden, wie man ein Stück von neuem Stoff nicht auf ein altes Kleid nähen wird. Ebenso kann das innere Leben und die Kraft dieses neuen Lebens nicht im alten Gefäss aufbewahrt werden. Neuer Wein verlangt neue Gefässe. Die Kraft und Energie des Heiligen Geistes kann auf das Fleisch keinerlei Wirkung haben. Der Herr war daran, etwas vollkommen Neues einzuführen, das im Vorbild durch das «neue Kleidungsstück», den «neuen Wein» und die «neuen Schläuche» dargestellt wird. Wenn das Neue eingeführt ist, können wir nicht zu dem Alten zurückkehren. Leider hat die Christenheit versucht, dies zu tun, indem sie dem Christentum die Formen des Judentums beigefügt hat. Die Lehre der Gnade ist anerkannt worden, während man in der Praxis die Formen des Gesetzes angenommen hat.