Behandelter Abschnitt Dan 2,1-6
Die Zeiten der Nationen
Im ersten Kapitel haben wie die moralischen Eigenschaften gesehen, die in demjenigen zu finden sein müssen, dem Gott Weisheit und Verständnis in Bezug auf seine Gedanken geben kann. Dies bereitet den Weg für die Offenbarungen des ganzen Buches.
Im zweiten Abschnitt des Buches, der mit Kapitel 2 beginnt und bis zum Ende von Kapitel 6 geht, wird uns das Hauptthema der Prophetie Daniels vorgestellt: die Darstellung eines prophetischen Überblicks über die Zeit der Nationen.
In Kapitel 2 ziehen vier große aufeinanderfolgende Weltreiche vor unseren Augen vorüber, die die Herrschaftsgewalt während dieser Zeit ausüben werden. Diese Herrschaft beginnt mit dem Babylonischen Reich, geht weiter mit dem Reich der Meder und Perser und mit dem Griechischen Reich und endet mit dem Römischen Reich. Wir erfahren darüber hinaus, dass diese Weltreiche, weil sie ihre Macht ohne Bezug auf Gott ausüben, unter ein Gericht kommen werden, das den Weg für die Errichtung des immerwährenden Königreiches Christi vorbereitet.
Daniel 3 bis 6 lässt uns gewisse historische Ereignisse sehen, die die hervorstechenden moralischen Eigenschaften dieser aufeinander folgenden Weltreiche aufzeigen. Des Weiteren enthalten diese Kapitel einen Reichtum an moralischen Anweisungen für Gottes Volk zu allen Zeiten.
Die Hauptthemen in Daniel 2 sind:
Die Aufdeckung der Schwachheit und Sinnlosigkeit der Macht und Weisheit dieser Welt (Dan 2,1-13)
Der Mann Gottes, mit dem der Geist und die Gedanken Gottes sind (Dan 2,14-23)
Der Zeuge für Gott vor der Welt (Dan 2,24-30)
Die Enthüllung des Traumes des Königs (Dan 2,31-35)
Die Auslegung des Traumes des Königs (Dan 2,36-45)
Die Ehre, die dem Diener Gottes zuteilwird (Dan 2,46-49)
Die Weisheit dieser Welt wird zunichte (Dan 2,1-13)
Dan 2,1-6: 1 Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin. 2 Und der König befahl, dass man die Wahrsagepriester und die Sterndeuter und die Magier und die Chaldäer rufen sollte, um dem König seine Träume kundzutun; und sie kamen und traten vor den König. 3 Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, den Traum zu verstehen. 4 Und die Chaldäer sprachen zum König auf Aramäisch: O König, lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen. 5 Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: Wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht kundtut, so sollt ihr in Stücke zerhauen werden, und eure Häuser sollen zu Kotstätten gemacht werden; 6 wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeigt, so sollt ihr Geschenke und Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum zeigt mir den Traum und seine Deutung an.
Nebukadnezar wird von einem Traum beunruhigt; er wacht auf und kann sich nicht an seinen Traum erinnern. All dies lässt Gott zu, um den König mittels seines Dieners Daniel dazu zu zwingen, Ihn anzuerkennen. Der König hatte bereits festgestellt, dass Daniel zehnmal weiser war als alle weisen Männer Babylons. Dennoch vergisst er Daniel oder lehnt ihn ab und wendet sich stattdessen an die Zauberer, die Weisen, Astrologen und Wahrsager und verlangt von ihnen, ihm nicht nur seinen Traum auszulegen, sondern den vergessenen Traum zuerst ins Gedächtnis zurückzurufen. Wenn sie seine Forderung erfüllten, würden sie reich belohnt werden; sollten sie aber versagen, würden sie in Stücke gehauen, und ihre Häuser würden zu Schutthaufen gemacht werden.