Es wird nicht notwendig sein, mehr als ein paar kurze Bemerkungen zu diesem Gebet zu machen. Der Zweck, der Charakter und der Inhalt sind einfach zu verstehen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass Daniels Seelenzustand in Übereinstimmung mit seinem Bekenntnis und seinen Gebeten war. Er sagt: „Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sacktuch und Asche“ (Vers 3). Nur wenn wir uns selbst völlig vor Gott demütigen, können wir uns für sein Volk demütigen. Wir müssen uns durch die Gnade und die Kraft des Heiligen Geistes moralisch in die Umstände derer hineinversetzen, deren Anliegen wir vor Gott bringen wollen.
Der Zustand des Volkes verlangte nach Gebet und Flehen mit Fasten, Sacktuch und Asche. Da der Prophet, als einer von ihnen, ihren Zustand kannte, nahm er die gebührende Haltung in der Gegenwart Gottes ein. Der Herr selbst war das vollkommene Beispiel für ein solches Handeln, als Er in den Psalmen die Sünden seines Volkes bekannte (wie zum Beispiel in Psalm 69,5). Wirklich nichts zeigt den Geist des Christus so deutlich, wie die völlige Einsmachung mit dem kummervollen Zustand des Volkes Gottes aufgrund seiner Sünden. Auf diese Weise können Gläubige die Last des anderen tragen und das Gebot dessen erfüllen, welcher der große Lastenträger war.