Der Herzensentschluss Daniels
„Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse“ (1,8).
Die Frage, die sich Daniel und seinen Freunden nun stellte, war, ob sie sich um der Gunst der Welt und ihres Aufstiegs willen an den Befehl des Königs halten würden.
Die Antwort wird bereits gegeben:
„Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen“. Als ein dem Wort Gottes gehorsamer Jude war es Daniel unmöglich, die Speisen der Heiden zu sich zu nehmen. Sowohl das Fett als auch das Blut der Tiere, die zu essen erlaubt waren, waren verboten; und nur vom reinen Vieh und Geflügel durfte ein Jude essen (siehe 3Mo 7,22-27; 11; 22). Daniel und seine Freunde konnten diese königliche Anordnung daher nicht akzeptieren, ohne ihren Glauben aufzugeben und das Wort Gottes zu verleugnen. Und es gibt noch eine weitere Belehrung – wenn eine Anwendung auf uns vorgenommen werden darf.
Die Nahrung der Welt, in der der von Gott entfremdete Mensch seine Kraft und Erhaltung findet, ist immer zerstörerisch für das geistliche Leben als Christ; und wenn er ein wahrer Nasiräer sein möchte und auf dem Weg heiliger Absonderung zu Gott hin wandelt, muss er sich immer vom Wein, den Freuden dieser Welt, enthalten. Der Apostel schreibt daher: „Und berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt“ (Eph 5,18). In der Einstellung Daniels finden wir ein Beispiel für alle Gläubigen. Und je dichter es befolgt wird, desto mehr werden sie das bewusste Wohlgefallen und die Segnungen Gottes genießen – und als moralisch den irdischen Dingen gestorben, werden sie umso vollkommener ihr wahres Erbteil in Christus, dort wo Er ist, erkennen.