Und nun lasst uns beachten, was der Heilige Geist aufzeichnet, um Daniels Herz für Gott zu zeigen, damit er in seinem sittlichen Verhalten ein Gefäß zu Ehren und für den Gebrauch des Meisters geeignet sei. Wie bemerkenswert ist die Macht Gottes, die allen Umständen überlegen ist! Daniel und seine Gefährten sagen nichts zu der Namensänderung, so schmerzlich sie auch gewesen sein muss. Sie waren Sklaven, das Eigentum eines anderen, der die Autorität hatte, sie so zu nennen, wie er wollte.
Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse (1,8).
Natürlich hätten sie eine solche Kost mit Dankbarkeit angenommen; der Glaube wirkt, und sie wird abgelehnt. Sie war mit den falschen Göttern des Landes verbunden, da es ein Teil der täglichen Speise eines götzendienerischen Königs war. Sogar in ihrem eigenen Land und abgesehen von den Götzen, bestand Gott darauf, zwischen reinen und unreinen Dingen zu unterscheiden, und vieles, was unter den Heiden geschätzt wurde, war einem Juden ein Gräuel. Das Gesetz war streng, was diese Verunreinigungen betraf, und Daniel als Jude stand unter seinen Verpflichtungen. Das Christentum beginnt und befreit das Gewissen von der Sorge um solche Dinge. „Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird“, sagt Paulus, „esst, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen“ (1Kor 10,25). Und so auch bei einem Festmahl. Wenn aber bekannt war, dass bestimmte Speisen den Götzen geopfert worden waren, sollte der Christ nicht essen, sowohl um derer willen, die die Tatsache benannten, als auch um des Gewissens willen. Aber für den Juden wurde eine uneingeschränkte Trennung verlangt. Daniel zeigt sich sogleich entschieden für den wahren Gott. Es ging ihm nicht darum, in Babylon zu tun, was dort getan wurde, sondern um den Willen Gottes zu erfüllen, wie er Israel aufgetragen war.