Behandelter Abschnitt Nehemia 4,13-14
Doch wenn der Feind in seinen Angriffen auch unermüdlich war, so war Nehemia nicht weniger ausdauernd in seiner Wachsamkeit und Verteidigung. Der Rest des Kapitels (Verse 7–17) gibt uns eine höchst interessante und detaillierte Beschreibung der Methoden, die er zum Schutz des Volkes und zum Fortschreiten der Arbeit einsetzte, und der Art, in der sie bauten. Zunächst sorgte er für die Verteidigung, indem er das Volk „nach den Familien, mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen“ aufstellte, „an niedrigen Stellen des Raumes hinter der Mauer, an nackten Plätzen“. Diese waren sowohl sorgfältig platziert als auch völlig gewappnet, denn wenn es um Satan geht, sind wir machtlos, es sei denn, wir befinden uns am richtigen Platz und sind mit göttlichen Waffen ausgestattet (siehe Eph 6,10-17). Darüber hinaus belebte er die Edlen, die Vorsteher, und den Rest des Volkes mit Worten der Ermahnung: „Fürchtet euch nicht vor ihnen! Gedenkt des Herrn, des großen und furchtbaren, und kämpft für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Frauen und eure Häuser!“ Die Häufigkeit der an das Volk Gottes gerichteten Ermahnung in der Schrift, sich nicht zu fürchten, zeigt, wie sehr wir dazu neigen, in den Kämpfen, die wir auszutragen haben, der Furcht nachzugeben. Es ist sowohl das erste Anzeichen des fehlenden Vertrauens in Gott als auch der sichere Vorläufer einer Niederlage, wenn Furcht weiter unsere Seelen in Besitz nimmt. Daher musste, wenn Israel in früheren Zeiten zum Kampf auszog, die Ankündigung gemacht werden, die auch an das Heer Gideons erging: „Wer ist der Mann, der sich fürchtet und verzagten Herzens ist? Er gehe und kehre in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz“ (5Mo 20,8).
Doch während Nehemia das Volk ermahnte, sich nicht zu fürchten, bietet er das Gegenmittel: „Gedenkt des Herrn“, spricht er, „des großen und furchtbaren.“ Er wusste, dass das Volk, wenn es einmal den Charakter und die Gegenwart Gottes erfassen würde, wenn es Ihn durch den Glauben einbeziehen und den Feind daran messen würde, was Er war, neuen Mut schöpfen würde und sagen könnte: „Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?“ (Röm 8,31). Nehemia versuchte so, ihre Arme für den Kampf zu stärken, und so fuhr er fort: „Und kämpft für eure Brüder.“ Wenn der Kampf auch dem Herrn gehörte, so mussten sie dennoch für all das kämpfen, was sie in dieser Welt liebten.