Behandelter Abschnitt 1Phil 2,12-16
Phil 2,12-16: 12 Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Anwesenheit, sondern jetzt viel mehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer eigenes Heil mit Furcht und Zittern; 13 denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu seinem Wohlgefallen. 14 Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, 15 damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt, 16 darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, dass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch auch vergeblich gearbeitet habe.
Der Apostel ermahnt die Gläubigen noch weiter. Sie waren allezeit gehorsam gewesen, nicht nur, als er noch bei ihnen war, sondern noch mehr in seiner Abwesenheit. Den Galatern gegenüber hatte er anders reden müssen: „Es ist aber gut, allezeit im Guten zu eifern und nicht nur, wenn ich bei euch zugegen bin“ (Gal 4,18). Die Philipper mussten nun, da der Apostel nicht bei ihnen war, mit Furcht und Zittern ihre Seligkeit selbst bewirken. Sie hatten nicht mehr ihn zur Seite, der sie ermutigte und in ihrem Kampf mit dem Feind anführte, sondern mussten sich jetzt selbständig allein auf Gott verlassen. Aber wenn auch Paulus nicht in der Lage war, ihnen zu helfen, so war Gott nach wie vor da und wirkte in ihnen das Wollen und das Wirken zu seinem Wohlgefallen. Das ist auch heute die einzige Hilfsquelle für die Gläubigen. Als Paulus sich von den Ältesten von Ephesus verabschiedete, befahl er sie Gott und dem Wort seiner Gnade an (Apg 20). Apostel gibt es nicht mehr, aber Gott bleibt. Zu Ihm nehmen wir unsere Zuflucht.
Er wünschte, sie sollten alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen tun, untadelig und lauter sein und sich als unbescholtene Kinder Gottes erweisen inmitten eines verdrehten Geschlechts. Die Verse 15 und 16 sind sehr eindrucksvoll: Jeder Satz erinnert an Christus. War Er nicht tadellos und lauter und als Sohn Gottes ohne Tadel inmitten des verdrehten Israel? War Er nicht das Licht der Welt und das Wort des Lebens? So sollten die Seinen Ihn vor sich haben und seinen gesegneten Fußstapfen folgen. Und wenn die Gläubigen so wandelten, würde Paulus sich am Tag Christi darüber freuen können, so offensichtlich würde es sein, dass er nicht vergeblich gelaufen war oder gearbeitet hatte. Kein Arbeiter rühmt sich eines Werkes, das schlecht ausgefallen ist, auch wenn der Fehler nicht ausdrücklich bei ihm liegt. Die Ermahnungen der Apostel haben häufig diesen Charakter. So in 2. Korinther 6,3: „Wir geben in keiner Sache irgendeinen Anstoß, damit nicht der Dienst verlästert werde.“ Oder in 1. Johannes 2,28: „Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft.“ Und in vielen anderen Stellen.