Behandelter Abschnitt 1Phil 2,17-24
Phil 2,17-24: 17 Aber wenn ich auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. 18 Ebenso aber freut auch ihr euch und freut euch mit mir! 19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne. 20 Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; 21 denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist. 22 Ihr kennt aber seine Bewährung, dass er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium. 23 Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich überschaue, wie es um mich steht. 24 Ich vertraue aber im Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde.
Der Dienst für Christus war Paulus so teuer, dass er völlig bereit
war, als Trankopfer geopfert zu werden; für ihn würde das ein Anlass zur
Freude sein. In Vers 17 betrachtet er die Philipper als ein Opfer und
sich selbst nur als das Hin Wein, das darüber gegossen wurde – so
demütig war sein Denken (vgl. 4Mo 15,1-10). Wenn es Christus
verherrlichen würde, war er bereit, den Märtyrertod zu sterben, ja er
begehrte es sogar und forderte die Gläubigen auf, sich mit ihm zu
freuen. Was für ein selbstloser Diener und was für selbstlose Gläubige,
bei denen er damit rechnen konnte, dass sie sich freuten, selbst wenn
sie ihn verloren, den sie doch so sehr liebten: wenn nur Christus
erhoben würde! Aber obwohl er völlig gewillt war, „ausgegossen“ zu
werden, und das auch eher oder später erwartete, war er überzeugt, dass
er vorerst bleiben würde, wie wir in Kapitel 1 gesehen haben. Deshalb
hoffte er, Timotheus bald zu ihnen zu senden, um durch die neueste
Kenntnis ihrer Umstände getröstet zu werden. Er wusste nicht, wen er
sonst senden sollte. Timotheus folgte seinen Fußstapfen und hatte Freude
daran, sich um die Gläubigen zu kümmern, aber das konnte er nicht von
allen sagen. Die Mehrheit ging den eigenen Interessen nach und nicht den
Belangen Jesu Christi. Was für ein schmerzliches und frühes Abweichen
vom lauteren Sinn und der Schlichtheit des Herzens von Apostelgeschichte 2-4! Was ist der Mensch! Müssen wir uns wundern über den Weltsinn und
die Gleichgültigkeit in unseren Tagen? Prüfen wir unsere Herzen: Hat
Christus den ersten Platz darin? Sind seine Belange auch unsere?
Timotheus hatte sich bewährt: Wie ein Sohn mit einem Vater hatte er treu
und gut im Evangelium gearbeitet – anders als Johannes Markus, der gut
angefangen, sich dann aber in Perge von ihnen getrennt hatte (