Behandelter Abschnitt Off 19,1-5
Die Hochzeit des Lammes und das Gericht an den feindlichen Nationen
Freude im Himmel über den Sturz Babylons
„Nach diesem hörte ich etwas wie eine laute Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat, und hat das Blut seiner Knechte gerächt an ihrer Hand. Und zum anderen Mal sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: Amen, Halleluja! Und eine Stimme kam aus dem Thron hervor, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen!“ (19,1–5).
Dieses Kapitel bringt endlich den vollen Triumph unseres Herrn Jesus Christus. Die letzten Hindernisse werden beseitigt, die dem Antritt seiner glorreichen Herrschaft über die Erde noch im Weg stehen. Im Gegensatz zu der großen Wehklage derer, die auf der Erde wohnen, über die Zertrümmerung aller irdischen Herrlichkeit, hören wir nun im Himmel einen allgemeinen Jubel über den Fall Babylons, der abtrünnigen, untreuen Kirche, die zur Hure geworden ist. Das ist auch gar nicht anders denkbar, denn der Himmel ist der Bereich der Vollkommenheit und Heiligkeit, sowie der Vollentfaltung der Herrlichkeit Gottes. Wie sehr müssen demnach auch die verherrlichten Heiligen, samt allen Himmelsbewohnern den Gräuel dieses Systems, dieses Zerrbildes dessen, was Christus sich zubereitet hat, empfinden. Darum ist auch die Freude im Himmel unbeschreiblich groß, besonders im Hinblick darauf, dass dieses, für den Triumph des Herrn so Schädliche, endlich beseitigt ist.
Darum hört Johannes jetzt die Stimme einer großen Volksmenge. Es ist ohne Frage der Jubel aller Heiligen im Himmel über die vollzogene Rache an denen, die den Heiligen so viel Leiden zugefügt haben. Es entspricht dem Charakter der Endzeit, und des Weiteren handelt es sich ja vor allem um die Wiederherstellung der Ehre des Herrn. Darum ist es auch bezeichnend, dass hier viermal das „Halleluja!“ (Off 19,1.3.4.6) ausgerufen wird („Halleluja“ bedeutet „Lobt den Herrn“), weil nun zum ersten Mal das volle, durch nichts mehr eingeschränkte Lob Gottes gehört wird. Darum finden wir dieses Wort im ganzen Neuen Testament nur hier.
Im Alten Testament finden wir es nur in den Psalmen und zwar vom 104. Psalm an, und immer dann – wie hier im 19. Kapitel der Offenbarung – wenn ein Sieg des Herrn vorausgegangen ist. Hier hören wir es zuerst aus dem Mund der jubelnden großen Volksmenge, zweitens stimmen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten anbetend und niederfallend mit ein, und drittens fordert eine Stimme aus dem Thron alle „Knechte“, d. h. sowohl alle Heiligen im Himmel, als auch die auf der Erde, sowie die himmlischen Heerscharen, auf, dieses Lob Gott darzubringen, und so erfolgt viertens in Vers 6 das gewaltige Halleluja der gesamten Anbeter.
Bei dieser Gelegenheit hören wir zum letzten Mal von den „Ältesten“, da nun ihre offizielle Aufgabe, für die bedrängten Heiligen auf der Erde einzustehen, für immer beendet ist, da diese nun ihr herrliches Ziel erreicht haben. Fortan werden die himmlischen Heiligen nur noch in ihrer innigen Verbindung mit ihrem Herrn und Haupt und in ihrer persönlichen Herrlichkeit gesehen.