Die Hochzeit des Lammes
„Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten“ (19,6).
Endlich, da mit dem Fall Babylons das letzte und große Hindernis, das der vollen Entfaltung der Ratschlüsse Gottes im Weg stand, gefallen ist, ist nunmehr der Augenblick der völligen Vereinigung der Brautgemeinde mit dem Herrn Jesus gekommen, ein Ereignis, das erst recht das Lob und die Bewunderung vonseiten der Himmelwelt hervorruft. Das eigentliche Ziel des göttlichen Ratschlusses ist nunmehr erreicht, nämlich, dass Christus nicht allein ist, sondern, inmitten seinesgleichen, in und bei Gott wohnen soll. Dies ist es auch, was Gott einstmals mit der Erschaffung Adams und der Entnahme seiner Gefährtin aus seinem Körper mit dem Begleitwort: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, zum Ausdruck bringen wollte. Indem nun Christus als Mensch zur Rechten Gottes erhoben ist, kann Er jetzt auch die erlösten Menschen zu sich erheben und mit sich vereinen, damit seine Wonne und Freude an ihnen sei (Spr 8,31).
Zunächst brechen alle Heiligen und Engel gemeinsam in Lob und Ehrung des Herrn aus, indem sie seinen Antritt der Herrschaft der Welt erheben. Nun ist auch der Augenblick der Erscheinung des Christus auf der Erde zum Gericht über alles Böse und zur Aufrichtung seines Messiasreiches gekommen. Daher vernehmen wir den dreifachen Titel: „Herr“, „Gott“ und „Allmächtiger“, Titel, in denen sich Gott dem Menschen zuerst in seiner ganzen überragenden Größe im Alten Testament offenbart hat, und die hier dem Sohn Gottes, Jesus Christus, zuerkannt werden als dem, dem in diesem Moment in besonderer Weise „alle Macht und Gewalt“ übergeben ist.