Behandelter Abschnitt Röm 8,19-20
Vers 19+20: „Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Weil die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um Des willen, der sie unterworfen hat in Hoffnung.“ Der Apostel Paulus hatte nicht nur ein Herz für seinen Herrn und dessen Gemeinde, sondern er hatte auch ein offenes Ohr und ein grosses weites Herz für das Seufzen der Kreatur, die welkenden Blätter, die sterbenden Tiere, die alternden Menschen, für den Todeshauch, der seit dem Sündenfall durch die Kreatur geht und für das sehnsüchtige Harren der ganzen Schöpfung, der toten und lebenden Kreatur. Und worauf muss alles warten? Bis die Söhne ausgestaltet sind, bis der gefallene Mensch wieder seine Krone hat. Er ist die Krone der Schöpfung und muss wieder gekrönt werden.
Die Söhne werden jetzt in einem verborgenen Atelier herangebildet. Es hat jeder Sohn Gottes seine besondere Werkstätte, in der er zubereitet wird - sein Temperament, seine Charakteranlagen, seine Verwandtschaft, seine Lebensaufgabe und seine Berufung. Das alles sind Elemente, Züge, Faktoren, die Gott für die Erziehung seiner Söhne gebraucht. In diesem Haushalt geht nichts verloren. Alles wirkt in demselben zusammen zum Guten, zur Erziehung, zur Vollendung derer, die Gott lieben und wollen, dass Gott zu seinem Rechte mit ihnen komme. Die Kreatur wartet darauf, dass wir unsere Schuld an sie bezahlen. Wir haben sie durch den Fall an die Eitelkeit verkauft und kaufen sie wieder los durch Gehorsam zum Evangelium, durch Rückkehr zu Gott durch Seinen Sohn und Seinen Geist. Es kommt alles darauf an, dass die Gemeinde wieder im Weltall erfüllt und das eine neue Weltzeit vorbereitet wird, wo keine Blätter mehr welken. Die Kreatur ist jetzt an die Eitelkeit verkauft. Sie ist der Vergänglichkeit und Verweslichkeit unterworfen worden.
Adam, die Krone der Schöpfung, hat damit, dass er sich selbst persönlich verkaufte, die ganze Schöpfung verkauft und als seine Nachkommen gehen wir alle in dieses Erbe ein. Wir treten in die Fusstapfen unseres Stammvaters, bis wir als Nachfolger Jesu Christi auf einen neuen Boden gekommen sind. Christus hat eine vollkommene Erlösung geschaffen, aber zunächst nur für Seine Gemeinde und erst wenn diese vollendet ist, geht die Erlösung auf die Schöpfung über. So wartet den die Schöpfung auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Sie ist der Verwesung unterworfen worden durch Adam, ihren Herrscher, aber wie gesagt, nicht hoffnungslos. Wir haben eine sichere, ewige Hoffnung auch im Blick auf die Kreatur. Die ganze Schöpfung wird erlöst werden, wenn erst die Kinder Gottes wieder frei geworden sind, wieder Herrlichkeit angezogen haben und in ihre Siegesstellung eingetreten sind.
Wollen wir droben herrschen so müssen wir hienieden durch dienen herrschen lernen, indem wir uns unter alles stellen - aber nicht mutlos, fatalistisch, weil wir etwa nicht anders können - sondern wir stellen uns unter die Nöte und Verhältnisse des irdischen Lebens im Blicke auf Jesum, der überwunden hat und durch den wir weit überwinden können. Denn er macht uns mächtig und Seine Siegeskraft triumphiert über unsere Schwachheit, so dass alle Sklaverei und Gebundenheit vor ihr zurückweichen muss. Wir üben uns im Gebrauch der Freiheit, die wir haben, herauszutreten aus der Unmündigkeit von Söhnen Gottes. Wie gesagt das geht alles im Verborgenen vor sich; es ist ein mit Christo in Gott verborgenes Leben.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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