Jesus vor jüdischem Gericht. Die Verleugnung des Petrus.
Wir treten mit dem Vers 12 beginnenden Abschnitt tiefer ein in die Leidensgeschichte unseres Heilandes und Seiner Kreuzigung näher. Es ist ein schwerer Gang, den Jesus noch zu gehen hatte, und am schwersten ist immer zu tragen, was die Nächsten und Liebsten uns zu tragen geben. Das tut weher als Backenstreiche und Gefangennahme seitens der Fremden. Der Herr mußte das auch durchmachen. Er hat als das Lamm Gottes der Welt Sünde getragen. Er ist Mensch geworden und ist in menschliche Verhältnisse eingetreten, um dann von Seinen Allernächsten, von Seinen geliebten Jüngern, verlassen und verleugnet zu werden. Die Stunde kam, wo Er ganz allein stand. „Ihr werdet mich alle verlassen, aber ich bin nicht allein; der Vater ist bei mir", hatte Er gesagt. Und mit diesem Seinem Vater hat uns der Herr Jesus versöhnt, damit auch wir in keiner Stunde unseres Lebens, in keinem Weh, allein wären, sondern in Ihm einen Hohenpriester hätten, der als Mensch mit uns fühlen und als Gottessohn uns von oben herab durchhelfen kann bis hinauf zum Throne. Simon Petrus, der ja eine besondere Stellung im Jüngerkreise eingenommen, der das freudige Bekenntnis abgelegt hatte: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" — der Mann, auf den Christus Seine Gemeinde gebaut, der aber erst ein Petrus, ein Felsenmann werden mußte — tritt auch hier in den Vordergrund.