Vers 10: „Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?" „Meinest du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, daß Er mir sende mehr denn zwölf Legionen Engel?" fragte Er nach Mt 26, „aber wie würde die Schrift erfüllt?" Um die Erfüllung der Schrift war es unserm Heiland Sein Lebenlang in erster Linie zu tun gewesen. Er war ja aus dem Worte gezeugt und von Kindesbeinen an in den Linien der Schrift gewandelt. „Lasset diese gehen!" „Ich habe derer keins verloren ohne das verlorne Kind, auf daß die Schrift erfüllt würde." Er wird auch dich und mich nicht verlieren, lieber Leser, sondern wird uns durch alle Versuchungen und Wandlungen des Erdenlebens hindurchbringen und hindurchtragen, bis Er uns als Gerettete niederlegen kann in des Vaters Hand in der obern Heimat. Petrus will dem Herrn zu Hilfe kommen. Er merkt nicht, daß er in Gefahr steht, sich von seiner eignen Natur Hinreißen zu lassen, und daß er daher viel mehr der Hilfe des Herrn bedürfte als umgekehrt. Es ist immer eine Torheit, wenn man dem Herrn zu Hilfe kommen will. Wie würde die Schrift erfüllt, und wie würde die Welt gerettet, und was wäre aus der Menschheit insgesamt und aus uns persönlich geworden, wenn der Herr nicht die Schrift erfüllt hätte? Er tat das aber nicht etwa gezwungenermaßen als etwas Ihm vom Vater Auferlegtes, sondern Er hat sich hierzu dem Vater zur Verfügung gestellt. Die Welt konnte nur durch Fleischwerdung des Sohnes Gottes gerettet werden. Er hat den Willen des Vaters erfüllt und hat uns damit herausgenommen aus der Welt und in eine neue Welt verpflanzt durch Seinen Geist, so daß wir nun durch Seinen Geist Macht haben, Ihm nachzufolgen im neuen Wesen des Geistes, das Werk zu tun, das Er uns aufgetragen hat, und in den Linien dieses Dienstes zu reifen für die uns bereitete Herrlichkeit.