Vers 25: „Gerechter Vater" — auch wieder ein neuer Ton in der Anbetung. Im Augenblick, wo Jesus der Ungerechtigkeit der Welt preisgegeben schien, betet Er den Vater an als den gerechten Vater.
„Die Welt kennt dich nicht" — deswegen wirft sie mich hinaus, aber eben dadurch soll die Welt gerettet werden. Zuerst mußte Jesus dahingegeben werden, damit der Gerechtigkeit Gottes Genüge geschehe — anders konnte der Welt nicht geholfen werden. „Er ist für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden durch Ihn die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" — eine Gott befriedigende, mit dem Sohne Gottes übereinstimmende Gerechtigkeit — keine Scheingerechtigkeit. Auch hierin sieht man die Innigkeit des zwischen dem Herrn und Seinen Jüngern bestehenden Verhältnisses. Ist man eng mit jemand verbunden, so zeigt man ihm gern, was man Kostbares besitzt. Man teilt gern Freude und Leid mit den Nächsten und Liebsten. So ist es auch dem Herrn Bedürfnis, daß die Jünger Ihn kennen, daß sie Seine Herrlichkeit sehen, daß Er sie dereinst ins Vaterhaus einführen und ihnen den Reichtum der oberen Welt offenbaren darf. Es sind uns noch große, wunderbare Dinge vorbehalten. Alle Herrlichkeit der oberen Welt, die in unser Erdenleben hereinstrahlt, ist nur ein Vorgeschmack von dem, was unser droben wartet in den Wohnungen des Lichtes.
„Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht", darum hat sie auch den Sohn nicht erkannt, sondern hat Ihn hinausgeworfen. „Ich aber kenne dich." Der Vater hat im Sohne den Einen gefunden, der Ihn verstand, Ihn erkannte, Ihn ehrte, Ihn anbetete in Gnade und Gericht, der Seinen Geist in Seine (des Vaters) Hände befehlen konnte, der wohl einen Augenblick das Gefühl hatte, als sei Er vom Vater verlassen, der aber gleich nach dem Schmerzensschrei: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Seinen Geist in des Vaters Hände befahl. O, was ist es doch, einen Vater zu haben, der in alle Dunkelheit hinein Sein Licht und Seine Lebensstrahlen leuchten läßt, und der uns durch die tiefsten Tiefen hindurch in die höchste Herrlichkeit einführt!
Vers 25: „Ich aber kenne dich, und diese erkennen, daß du mich gesandt hast." Das war die große, erste Offenbarung für die Jünger; sie haben in dem Meister Gott erkannt, und das öffnet dann den Weg zu jeder weiteren Erkenntnis.