Die Auferweckung des Lazarus.
Vers 17: „Da kam Jesus und fand Lazarus, daß er schon vier Tage im Grabe gelegen hatte" — damit ist aber nicht gesagt, daß bereits Verwesung eingetreten war. Der Herr war auf dem Plane, und es konnte nur geschehen, was Er zuließ. Alles Nichterscheinen des Herrn zu der Stunde, wo wir meinten, wir hätten Ihn unumgänglich nötig gehabt, ist von Gott dazu angelegt, uns tiefer ins Glaubensleben einzuführen. Die Hilfe, die verzieht, macht einer nur um so gründlicheren Hilfe Raum. Im Verziehen des Herrn liegt nie eine Verschleppung, sondern die Anbahnung einer um so größeren Gnade und um so herrlicheren Errettung. „Sie haben die Errettung nicht angenommen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen", heißt es im Hebräer 11. Alle Erfahrungen, die wir im Leben machen, sollen Nahrung sein für unser Glaubens-, Hoffnungs- und Liebesleben. Es ist alles wohlbedacht zu seiner Zeit hereingeordnet in den Lauf der Gemeinde insgesamt und des Einzelnen, was unsere Vollendung und Ausreifung betrifft. Die Hingabe des Glaubens ist etwas ganz anderes als stumpfe Resignation. Man kann aber dem Herrn gar nicht nachfolgen, ohne daß es von Sterben zu Sterben geht. Jede Entfaltung des Lebens Jesu in uns ist gegründet auf ein Sterben des Alten. Auch das geht stufenweise. Stufenweise gehen wir ein in das Erbe des Herrn — mit Ihm gekreuzigt, gestorben, begraben, auferweckt, und mit Ihm in himmlischen Örtern sitzend schon hienieden.
Nun kommen sie in den Flecken — Jesus und Seine Jünger, und da fanden sie es, wie man es bei solchen Anlässen überall findet. In einem Trauerhause kommen Freunde und Bekannte und Verwandte zusammen, um ihr Beileid zu bezeugen und den Hinterbliebenen Trost zuzusprechen.