Behandelter Abschnitt Joh 11,17-19
Verse 17-19 Der Herr kommt nach Bethanien
17 Als nun Jesus kam, fand er ihn schon vier Tage in der Gruft liegen. 18 Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit; 19 viele von den Juden aber waren zu Martha und Maria gekommen, um sie über ihren Bruder zu trösten.
Lazarus ist nicht nur gestorben, er liegt auch schon vier Tage in der Gruft. Johannes erwähnt das, weil dadurch das Zeichen der Auferweckung des Lazarus noch eindrucksvoller wird. Bei vielen Zeichen finden wir eine Hinzufügung, um vollständig zu überzeugen. So lesen wir von Wein, der auf einer Hochzeit ausgeht, von Speise, die für mehr als fünftausend Personen benötigt wird, von dem Gelähmten, der schon seit achtunddreißig Jahren krank ist, von einem Blinden, der seit seiner Geburt blind ist.
Das Dorf liegt „nahe bei Jerusalem“. Bethanien liegt am östlichen Hang des Ölbergs. Gott führt all das so, weil Er in dieser Gegend ein Zeugnis über seinen Sohn geben will. Die Familie in Bethanien wird viele Bekannte in Jerusalem gehabt haben. Als gottesfürchtige Juden werden sie häufig im Tempel gewesen sein und dort viele andere getroffen haben. Daher sind auch viele zu Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Deshalb sind viele zugegen, damit sie Zeugen des Zeugnisses Gottes über seinen Sohn sind.
Trauern über einen Verstorbenen ist eine natürliche und den Umständen angemessene Reaktion (Apg 8,2; 9,39; vgl. 2Chr 21,20). Diese Reaktion
äußert sich bei Gläubigen anders als bei Ungläubigen, weil Ungläubige keine Hoffnung haben, die Gläubigen aber sehr wohl (1Thes 4,13.14).