Wie Jesus, das Licht der Welt, redet mit den Kindern der Finsternis.
An die Begebenheit mit der Ehebrecherin anschließend, redet der Herr nun weiter. Vers 12 heißt es: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Es ist eine große Gnade, wenn der Herr wieder anhebt, mit uns zu reden. Wenn es auch Zeiten der Unterbrechungen, Zeiten des Stillstands geben kann, so zirkuliert doch nur insoweit Leben in uns, als der Herr durch Sein Wort zu uns redet und dieses Wort in uns lebendig wird. Da tritt dann immer Seine Person in den Vordergrund, und es konzentriert sich alles in Ihm, dem fleischgewordenen Worte Gottes.
„Ich bin das Licht der Welt", sagt Er. Außer Ihm ist nur Truglicht, Dämmerlicht, Finsternis. Gerade wie in der Natur alles davon abhängt, daß die Sonne aufgeht, weil es ohne sie dunkel ist auf Erden, so ist in der Geisteswelt alles vom Herrn Jesus Christus abhängig. Durch Ihn kommen wir zum Vater, und durch Ihn und Seinen Geist bleiben wir in Verbindung mit dem Vater. „Ich bin das Licht der Well." Nur soweit der Herr zu uns reden kann durch alles, was an uns herantritt, durch Freund und Feind, durch Freude und Schmerz, durch innere Führung und äußere Lebensverhältnisse, kommen wir ins Licht und wandeln wir im Lichte. „Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Das schließt sich organisch an das Vorhergehende an. Er hat als Licht in die Welt hineingeleuchtet — auch in die Unreinigkeit der Pharisäer, in ihre Unlauterkeit und Selbstgerechtigkeit, so daß sie zusammenbrachen vor Seinem heiligen Blick und richtenden Worte. Die Finsternis weicht nicht mit einem Schlage. Das Licht bricht nicht mit einem Schlage so durch, daß die Nacht plötzlich vorüber wäre, aber man wandelt wenigstens nicht mehr in der Finsternis, wenn man dem Herrn nachfolgt. Das eine schließt das andere unbedingt aus, und es wird in der Nachfolge des Herrn alles Finstere immer mehr ausgeschieden bis hinein in die Stimmungen und Eindrücke, die inneren und äußeren Bewegungen. In unseren Lebensanschauungen und in unserem ganzen Wandel wird Finsteres ausgeschieden — aller Mangel an Liebe und Wahrheit — alle Unlauterkeit — alles, was nicht mit dem Bilde Christi stimmt, was durch Seinen Wandel ins Licht gestellt und gestraft wird. Er ist das Licht der Welt, das hineindringt in die Quellen unseres Lebens, alles strafend, was nicht Jesu ähnlich ist, was nicht ins Licht taugt — auf diese Weise immer tiefere Lösungen im Innersten des Wesens schaffend. Licht und Leben gehören zusammen, wie Finsternis und Tod zusammengehören.
Um wirklich im Lichte wandeln zu können, in der Nachfolge Jesu, muß man aber abgelöst sein von seiner Vergangenheit, von seinen Sünden, muß man ihnen den Rücken gekehrt haben. Wir müssen unsere Sünden getilgt wissen in Seinem Blute, sonst kann der Feind uns immer wieder aufhalten mit alten Dingen und uns sogar durch Worte Gottes irre zu machen suchen, wie er es mit dem Herrn Jesus in der Wüste versucht hat. Deshalb müssen wir in enger Verbindung stehen mit dem fleischgewordenen Worte Gottes. Er kann uns dann auch das rechte „Wiederum steht geschrieben" als Antwort für den Feind geben, uns mit Seinem „Wiederum steht geschrieben" zu Hilfe kommen und uns gerade durch die Schwierigkeiten, durch die wir zu gehen haben, das Wort Gottes tiefer aufschließen. Die Not lehrt beten, und die Not führt tiefer ins Wort Gottes hinein, so daß das Gleiche, das früher unsere Verbindung mit Gott lockerte, heute dazu dienen kann, uns tiefer einzusenken in den Boden der Ewigkeit.
„Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Das Leben hat Probleme aller Art, über die nur der Herr selbst uns Aufschluß geben kann. Als das Licht der Welt gibt Er Licht und Leben und Wahrheit.