Vers 28 geht nun der Herr Jesus einen Schritt weiter in Seiner Rede, indem Er sagt: „Verwundert euch des nicht. Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden Seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts."
Also hinter dem Gericht, von dem Vers 22 ff. die Rede ist, steht ein anderes Gericht, und wohl denen, die sich vorher haben durchrichten lassen und nichts aufgespart haden für das Endgericht jenseits der Auferstehung. In Vers 28 ist von Gräbern die Rede, nicht nur von Toten, sondern von in Gräber Eingesenkten, die dermaleinst des Sohnes Stimme hören und aus den Gräbern hervorgehen werden. Alle werden die Stimme hören, und alle werden aus den Gräbern hervorgehen, dann aber scheidet sich die Menschheit in zwei große Lager, nämlich: in solche, die da Gutes, und in solche, die da Böses getan haben. Wahrhaft Gutes können wir nur tun durch den Einen Guten, der da wahrhaft gut ist. Seit dem Fall hat der Mensch nichts rein Gutes. Der Sohn aber war absolut rein, gut, unbefleckt, und durch die Gemeinschaft mit Ihm können auch wir rein werden und wahrhaft Gutes tun. „Wer in mir bleibt, bringet viel Frucht", hat unser Heiland gesagt. Alles andere ist Scheinfrucht — innerlich faule Frucht, die keinen Ewigkeitsgehalt hat.
„Die, welche Gutes getan haben, werden hervorgehen zur Auferstehung des Lebens — die aber, die Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts." Man braucht kein Verbrecher zu sein, um unter die Rubrik der Bösen gezählt zu werden. Es ist schon böse genug, wenn man für sich selbst lebt, keine Frucht bringt, sondern dem andern das Licht wegnimmt und ihn aufhält auf dem Wege zum Leben. In Vers 29 handelt es sich um eine zweifache Auferstehung — entweder Auferstehung des Lebens oder Auferstehung des Gerichts — nur zwei Kategorien! Entweder kann sich jetzt, hienieden, das ewige Leben in einem Menschen ausgestalten, oder er reift zum Gericht. Jetzt ist noch Zeit zur Ausreifung — jetzt ist noch Zeit, aus einem Lager ins andere hinüberzugehen.