Behandelter Abschnitt Joh 4,4-6
„Er mußte aber durch Samaria reisen", heißt es Vers 4. Es gibt verschiedene Arten von „Muß". Es gibt ein Muß, dem man nur notgedrungen nachkommt, und es gibt ein anderes Muß, zu dem man sich innerlich gedrungen fühlt — wo man gern alles andere beiseite läßt, um zu tun, was der Herr einem in den Weg legt. Es kommen hier auch die geographischen Verhältnisse in Betracht. Der gerade Weg von Süden nach Norden ging über Samaria. Diesen ging der Herr, weil Sein Vater Ihm keinen anderen zeigte. — Er wäre aber gerade so gut zu einem Umweg bereit gewesen. Schließlich kommt Er nach Sichar, einem historisch berühmten und bekannten Ort. „Derselbe war nahe einem Felde, das Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte." Ein materielles Muß war nicht vorhanden, weshalb Er diesen Weg einschlug. Der Grund lag tiefer. Er mußte dahin, weil da ein dürstendes Herz war, weil durch das Zeugnis der Samariterin eine ganze Stadt für Jesum gewonnen werden sollte. Das Weib wartete auf Ihn und dürstete nach Ihm, ohne daß sie es wußte. Der Vater hatte Raum in ihr gemacht für die Arbeit des Sohnes. Wo wir auch versteckt sein mögen, der Herr verliert niemand aus dem Auge, und Er schafft Situationen, wo wir Ihm stille zu halten haben, und wo Er dann gewisse Dinge zur Sprache bringen kann, die lange in uns geschlummert hatten, die aber unbedingt ans Licht kommen müssen, wenn der Herr uns gebrauchen soll. Der Vater hat dem Sohne allezeit die Arbeit bereitet und hat denn auch hier alles so gelenkt, daß Jesus im selben Augenblick am Jakobsbrunnen sein mußte, als das Weib dahin kam, um Wasser zu schöpfen, ohne zu ahnen, daß sich ihr die Lebensquelle öffnen sollte. Der Herr führt Seine Leute zusammen — sowohl die Dienenden wie die, welche eines Dienstes, einer Handreichung bedürfen — und Er tut es immer zur rechten Zeit und Stunde. Es muß in einem Haushalt alles zusammenstimmen in höherer Harmonie, wenn alle Glieder des Hauses sich vom Herrn leiten lassen. „Da kommt ein Weib, Wasser zu schöpfen" — eine Samariterin. Die Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen, so daß Jesus allein war und das Weib Ihm Auge in Auge begegnen mußte. Unsere Begegnungen sind in Gottes Hand Knotenpunkte im Leben, auf die sich alles zuspitzt — und wohl uns, wenn wir nicht ausweichen, wenn der Herr uns begegnet, sondern Ihn zu Worte kommen lassen! —