Behandelter Abschnitt Pred 3,9-11
Jetzt wird die Frage aufgeworfen: Warum hat die redlichste Tätigkeit des Menschen keinen Erfolg? Die Antwort ist folgende: Gott hat am Anfang alles sehr schön gemacht und dann den Menschen in den Mittelpunkt Seiner Schöpfung gestellt mit der Fähigkeit, sie zu verstehen und über sie zu herrschen. „Auch hat er die Welt in ihr Herz gelegt.“ Das Herz des Menschen wurde so ein Mikrokosmos inmitten dieser Unendlichkeiten, eine kleine Welt, in der sich die ganze Schöpfung widerspiegelt. Was ist aus dieser anfänglichen Schönheit, aus der von Gott gegebenen Ordnung geworden? Die Sünde ist eingezogen und hat die Schöpfung verdorben. Die Welt bleibt noch in dem Herzen des Menschen, aber er kann die göttliche Ordnung in der durch die Sünde verursachten Unordnung nicht mehr erfassen: „ohne daß der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen vermag.“2
2 „Die Welt in ihr Herz gelegt“ mit „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt“ zu übersetzen, scheint uns, obgleich diese Übersetzung Anhänger hat, im Widerspruch zu dem Charakter des Predigers zu stehen, der sich ganz abseits vom Geistlichen hält und nur das Bestehen der gegenwärtigen Dinge mit seinen traurigen Schlußfolgerungen vor Augen hat. Niemals wird die Ewigkeit im Herzen des Menschen ihn zu der Erkenntnis bringen, daß alles Eitelkeit ist.↩︎