„Sie überlegten miteinander [und sprachen]: Weil wir keine Brote haben“ (V. 16). Manchmal wundern wir uns über eine solche Dummheit bei den Jüngern. Aber wenn wir über unsere eigene Lebensgeschichte nachdenken, entdecken wir dann nicht auch unsere eigene Schwerfälligkeit, das Wort Gottes zu verstehen, und unsere Trägheit, Seinem Willen zu folgen und in ihm zu wandeln?
Ach, es ist zu sehr ein Bild von unserem eigenen Hinken und von unseren Schwierigkeiten. Sie entstehen aus dem Mangel, die Wahrheit, Gnade und Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus wahrzunehmen. Und der Grund dafür liegt darin, dass wir mit so wenig Selbstgericht unseren Weg gehen. Unser verborgener Eigenwille verdunkelt uns Gottes Gedanken in der Bibel. Wenn unser Auge einfältig wäre und wenn wir im Geist einer demütigen Abhängigkeit wandeln würden, indem wir nichts anderes tun, als dem Herrn zu folgen, dann wären neun Zehntel unserer Schwierigkeiten zu Ende. Doch wir haben sowohl eine neue als auch eine alte Natur. Letztere sollten wir schonungslos richten. Durch die Barmherzigkeit Gottes sind wir nicht im Fleisch, sondern im Geist. Aber der alte Mensch sucht sich einzudrängen und die Oberhand zu gewinnen und so den Gläubigen zu hindern, Christus einfältig und völlig nachzufolgen.
Das war es, was unter den Jüngern wirkte. Sie hielten die Pharisäer für achtbare Menschen und waren auf die umfassende Verurteilung seitens ihres Meisters nicht vorbereitet. Nur in Christus gibt es eine Befreiung von diesen Hindernissen und Schlingen. Und wir können unmöglich praktisch in der Kraft Christi wandeln, wenn das Fleisch nicht gerichtet ist. Unser Herr tadelte die Jünger aufs nachdrücklichste.