Behandelter Abschnitt Mk 8,16-21
Verse 16-21 Belehrungen des Herrn über den Sauerteig
16 Und sie überlegten miteinander [und sprachen]: Weil wir keine Brote haben. 17 Und als [Jesus] es erkannte, spricht er zu ihnen: Was überlegt ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreift ihr noch nicht und versteht auch nicht? Habt ihr euer Herz verhärtet? 18 Augen habt ihr und seht nicht, und Ohren habt ihr und hört nicht? Und erinnert ihr euch nicht? 19 Als ich die fünf Brote für die fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Sie sagen zu ihm: Zwölf. – 20 Als [aber] die sieben für die viertausend, wie viele Körbe, mit Brocken gefüllt, habt ihr aufgehoben? Und sie sagen zu ihm: Sieben. 21 Und er sprach zu ihnen: Versteht ihr noch nicht?
Der Herr bemerkt, wie sie über seine Warnung nachdenken. Er stellt ihnen drei Fragen. Die erste Frage macht klar, dass Er mit seiner Warnung nicht an fehlende Brote dachte, sondern dass Er das fehlende Vertrauen auf Ihn bloßstellt. Mit der zweiten Frage wirft Er ihnen vor, dass sie sich der geistlichen Gefahren, die sie bedrohen, nicht bewusst sind und kein Verständnis für das haben, wovor Er sie gewarnt hat. Sie überdachten die Dinge nicht in dem Licht, wer Er ist, und kamen daher zu einer falschen Schlussfolgerung. Mit der dritten Frage weist Er auf die Ursache ihres Unverständnisses hin. Die Ursache ist ihr verhärtetes
Herz. Sie haben noch nicht gelernt, völlig auf Ihn zu vertrauen, weil religiöser und weltlicher Status noch viel für sie bedeutet.
Sie haben zwar Augen, aber sehen nicht richtig, weil sie nicht so sehen, wie Er das tut. Sie sind nicht völlig blind, können aber auch nicht scharf sehen. Die Pharisäer und Herodes sind völlig blind, doch die Jünger können auch nicht richtig sehen, weil sie ebenso etwas von dem Sauerteig der Pharisäer und des Herodes haben. Sie machen keinen Gebrauch von ihrer geistlichen Befähigung, die Werke des Herrn, die sie gesehen haben, zu beurteilen. Daher beurteilen sie auch seine Worte falsch. Sie haben zwar Ohren, hören aber immer noch zu viel auf Menschen, die in religiösem Ansehen stehen.
Um sie wachzurütteln und ihr Herz zu erreichen, erinnert der Herr sie an die erste wunderbare Speisung. Er fragt sie danach, was übrigblieb. Daran können sie sich noch erinnern. Eine lebendige und genaue Erinnerung an das, was der Herr getan oder gesagt hat, ist ein wichtiger Faktor im geistlichen Leben. Dieses „Erinnern“ gebraucht Petrus in seinem zweiten Brief (2Pet 1,12.13.15; 3,1). Daher ist das Abendmahl ein Gedächtnismahl (1Kor 11,24.25). Siehe auch die beiden GedächtnisPsalmen 38 und 70.
Um sie die Lektion gut zu lehren, erinnert der Herr sie auch an die zweite wunderbare Speisung. Auch hier stellt Er die Frage, was übrigblieb. Auch daran können sie sich noch erinnern. Dann stellt Er die Frage, ob sie immer noch nicht verstehen. Auf diese letzte Frage kommt Er keine Antwort. Sie haben es durchaus verstanden. Der Herr gibt keine Antworten, Er stellt lediglich Fragen.