Behandelter Abschnitt Eph 6,17
Die Errettung einer Seele, die einmal zu Gott gebracht worden ist, steht fest. Diese Wahrheit ist ein Helm, ein Schutz, der uns vor den Attacken des Feindes beschirmt. Es besteht ein Unterschied zwischen dieser gesegneten Stellung und einem Wirken für die Errettung. In meinen Kämpfen mit dem Feind trage ich auf meinem Haupt die Sicherheit meines Heils. Satan kann mich nicht erreichen; ich habe ewiges Leben. Dahinein kann Satan nicht eindringen. Das gibt Kühnheit im Kampf. In dem Bewußtsein, daß Gott uns errettet hat, schreiten wir voran. Das Haupt ist aufgerichtet (aber wegen der Furcht Gottes nicht mit Stolz). Indem wir auf Ihn vertrauen, fürchten wir nichts. Das ist der Fall, wenn wir die Zuneigungen Christi besitzen. Wir sind in einen solchen Stand versetzt, daß wir mit Kühnheit durch eine uns mitgeteilte Kraft, die uns die Waffenrüstung Gottes benutzen läßt, vorangehen können. Das wünscht Gott für uns. Es ist eine gesegnete Stellung, um im Kampf fest zu stehen. Bei dem Gericht über den inneren Menschen wird die Wahrheit angewandt. Praktische Gerechtigkeit sichert das Gewissen vor den Anschlägen des Feindes. Die Macht des Friedens vermittelt unserm Wandel ihren Charakter. Vertrauen auf die Liebe Gottes löscht die vergifteten Pfeile des Zweifels aus. Die Gewißheit des Heils schenkt uns Kühnheit, vorwärts zu gehen.
Im Vorhergehenden haben wir gesehen, daß der Apostel damit beginnt, uns vorzustellen, was uns innere Stärke gibt, nämlich Verteidigungswaffen gegen die Angriffe des Feindes. Jetzt spricht er von den Angriffswaffen und beginnt mit dem Schwert des Geistes als das Mittel, an einem bösen Tag der Macht Satans zu widerstehen. Paulus spricht vom Schwert als ein Mittel, bestehen zu können. Der Helm wird vor das Schwert gestellt, weil dann, wenn dieses Vertrauen, diese Sicherheit, fehlt, wir das Schwert des Geistes nicht richtig benutzen können. Alle Drohungen, Warnungen und Vorschriften hinsichtlich der Heiligung werden in der Hand Satans genauso viele Mittel, uns mit Beschlag zu belegen, falls wir nicht die Zuversicht haben, daß Gott für uns ist. Ohne diese Zuversicht vermag Satan sogar das Wort Gottes zu benutzen, um uns zu überwältigen. Dieses Wort wird „Schwert des Geistes“ genannt. Es geht nicht um unser Verständnis, sondern um den Geist Gottes in uns. Der Geist Gottes allein, kann das Schwert des Wortes handhaben. Es ist dieser Geist, der uns an die richtigen Bibelstellen im Augenblick der Versuchung erinnert. Davon haben wir ein treffendes Beispiel in Christus während der Stunde Seiner Versuchung. Wir mögen über die Dinge Gottes nachdenken. Das hilft aber nichts gegen den Feind. Der Geist muß in uns wirken und das Wort Gottes anwenden. Offensichtlich kann der Heilige Geist nicht auf diese Weise das Wort Gottes benutzen, wenn wir Ihn betrübt haben und unsere Lenden nicht umgürtet sind. Im Gegenteil, Satan verwendet dann dieses Wort gegen uns. Falls ein Christ nicht das glückliche Gefühl hat, für Gott da zu sein, vermag er nichts zu sagen, wenn Satan eine Versuchung vor ihn stellt. Die kleinste Warnung des Wortes beunruhigt und überwältigt den Gläubigen, weil das Wort nicht durch den Heiligen Geist eine Waffe in seiner Hand gegen den Feind ist. Statt dessen befindet es sich in der Hand des Feindes und richtet sich gegen den Gläubigen. Es ist natürlich wahr, daß Gott das Wort als Mittel benutzt, von Sünde zu überführen und auf diese Weise die Seele aufzuwecken, indem Er auf das Gewissen einwirkt. Aber zu jeder Zeit, in der dieses Wort nicht auf dem Grundsatz der Gnade nutzbar gemacht wird, handelt es sich nicht um ein Werk des Heiligen Geistes. Falls die Überführung von Sünde uns dahin leitet, Gott zu mißtrauen, kommt sie nicht von Ihm, sondern vom Feind. Der Heilige Geist überführt uns von Sünde durch das Wort. Doch Er zeigt auch die Zuflucht in Christus. Er treibt uns nicht in Verzweiflung.
Das Wort wird uns als eine zu benutzende Waffe vorgestellt, weil es in zweifacher Weise wirkt. Erstens: Der Heilige Geist vermag, indem Er das Wort gebraucht, in uns zu wirken und uns einen Gegenstand vorzustellen, der unsere Herzen mit Freude und Hoffnung erfüllt. Zweitens kann Er es verwenden, wenn Er uns von Sünde überführen will. Tatsächlich will der Geist uns zeigen, was die Folgen einer Sünde sind. Er wird indessen niemals sagen, daß Christus für unsere Seelen nicht ausreicht. Er kann das Zeugnis nicht verleugnen, das Er in Hinsicht auf die Herrlichkeit und das Werk Jesu in Gnade ablegt. Er benutzt die Heiligkeit Gottes, um in uns das tiefste Empfinden für Sünde hervorzurufen. Er wird jedoch niemals sagen, daß Gott nicht der Gott der Gnade für uns ist. Für einen Christen, der den Frieden genießt und dem die Liebe des Vaters geoffenbart wurde, ist vollkommen klar, daß es nicht der Geist Gottes ist, der irgendwelche anderen Gefühle hinsichtlich der Sünde hervorruft. Wenn wir gefehlt haben, will der Geist Gottes uns traurig machen; aber Er wird niemals sagen, daß der Herr des Hauses nicht unser Herr ist. Ein solcher Gedanke wäre eine Frucht des Unglaubens.
Doch hier geht der Apostel noch ein wenig weiter. Er setzt voraus, daß Glaube ausgeübt wird und legt das Wort in unsere Hand. Satan will uns einreden, daß wir nicht fähig sind, das Schwert des Geistes zu benutzen. Dann wird dieser selbe Geist, der uns an eine Bibelstelle erinnert, Satan zum Schweigen bringen. Blicke noch einmal auf Christus in Seiner Versuchung - auf Christus, der nie Seine Zuversicht verlor! Dort war der Geist Gottes in Kraft. Christus hatte Seine Lenden umgürtet und den Brustharnisch der Gerechtigkeit angetan. Er blieb ruhig und wußte die richtige Bibelstelle für die gegebenen Umstände anzuführen. Paulus setzt einen Christen voraus, der in dieser Kraft des Geistes feststeht und den Mund Satans völlig zum Schweigen bringt, wenn dieser auf tausend Weisen versucht, ihn stolpern zu lassen. Indem ein solcher Christ über alle Verteidigungswaffen verfügt, kann er das Schwert des Geistes anwenden; und wenn der Heilige Geist in ihm nicht betrübt ist, legt Dieser Zeugnis ab von der Gunst Gottes. Das Wort Gottes ist die kraftvollste Waffe der Stärke bei einem Christen.